Contao 4 - wo ist der Composer

[Spooky]

Und die Sache mit dem hohen Speicherverbrauch, in der Kombination damit, dass man keinen SSH Zugang zum Server hat könnte man auch relativ simpel lösen denke ich, aber dafür fehlt im composer-client bspw. ein "install" button. Also wo dann composer install ausgeführt wird anhand der composer.lock Datei.

[the_scrat]

Weil es wieder etliche Leute nicht schaffen, ihre Extensions mit korrekten Suchbegriffen auszuzeichnen. Was hat Composer damit zu tun? Wir hatten das auch mal ±8 Jahren, als wir den Wildwuchs der Schlagwörter im ER2 einzudämmen versuchten. Hat auch nichts gebracht, war aber auch nicht die Schuld des ER2.

Ach Suchbegriffe sind der Grund, interessant

Ich glaube eher der Grund liegt darin, dass Erweiterungen aktuell so vorhanden/fragmentiert sind:

- NUR ER2 (kein Github/Composer/Packagist => Dafür über contao/legancy verfügbar)
- NUR GITHUB (kein Packagist=>Composer) - somit unauffindbar
- NUR COMPOSER (+Github / kein ER2) - Blöd für die, die nicht "die experimentelle Erweiterungsverwaltung" nutzen....

**Klar gibt es diverse Ausnahmen die ihre Erweiterungen überall pflegen und auch gut gefunden werden

Ohne sauberen Index aller Erweiterungen (wie beim ER2, evtl. mit Filtern und Übersicht) hilft auch die beste Auszeichnung nichts, weil viele garnicht wissen nach was sie suchen sollen.

[Spelmann]

Ich bin einer dieser User, die keine Ahnung von Shell und Symfony haben. Ich bin Einzelunternehmer. Und damit in Personalunion:
Fotograf
Grafiker
3D Designer
Unternehmensberater (Kunde: Was meinen Sie mit Corporate Identity?)
Programmierer (Ja, mein letzter Kurs war 1999, aber ich habe dazugelernt)
SEO
Und wenn mal ein Jingle gebraucht wird, komponiere ich den auch mal eben und spiele ihn ein. Kein Witz!

Was ist das für eine Aussage, wenn die User zu doof sind, sollen Sie sich ein neues CMS suchen? Ich habe einiges an Einarbeitungszeit für Contao investiert. Ein tolles CMS, bei dem man sich nicht mit technischen Details plagen muss, wenn man nicht will, aber eben auch sehr detailliert kann, wenn man es möchte! Das ist eine Stärke, die wenn ich diesen Thread hier richtig verstehe, Contao gewillt ist aufzugeben.

Wenn ich ein hochkompliziertes System suche, das dann dafür alles kann, nehme ich doch TYPO3 oder? Warum will Contao sein Alleinstellungsmerkmal aufgeben?

[Spooky]

Ein tolles CMS, bei dem man sich nicht mit technischen Details plagen muss, wenn man nicht will, aber eben auch sehr detailliert kann, wenn man es möchte!

Ist das bei Contao 4 anders?

[the_scrat]

Ist das bei Contao 4 anders?

Spätestens wenn Erweiterungen zu installieren sind wird es umständlich... Von daher lautet die Antwort: Ja, ist es!


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[Spooky]

Spätestens wenn Erweiterungen zu installieren sind wird es umständlich... Von daher lautet die Antwort: Ja, ist es!

Das ist der momentane Stand. Der bleibt so ja nicht. Sein Post suggeriert, wie wenn das für immer so bleiben würde.

[the_scrat]

Momentan lese ich auf der Webseite aber auch von einer "vollständigen" offiziellen Version (zwar ohne LTS / aber auch keine Beta)
Und es ist klar, dass das nicht für immer so sein wird, ich rechne fest damit, dass man das System in einigen Jahren (mit den notwendigen Zusatztools) nutzen kann :-)


Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk

[Spooky]

Naja, was ist deine Contao Update Politik? Cutting Edge oder LTS?

Wenn es Cutting Edge ist, dann nehme ich an, dass du auch ein versierter Entwickler bist.

Wenn es LTS ist, dann spielt der aktuelle Stand von Contao 4 für dich ja keine Rolle. Die erste LTS Version von Contao 4 gibt es im Juni 2017.

[the_scrat]

Weder noch! Ähnlich wie beim Umstieg auf Contao 3 war hier nicht LTS das Entscheidende, sondern die kompatiblen Erweiterungen und die behobenen Fehler. Contao 3 hatte nur das Problem mit der Erweiterungsverwaltung nicht, welches jetzt bei Contao 4 noch zusätzlich hinzukommt. Den Startschuss zum Wechsel gibt daher sicherlich nicht eine LTS Version (zumindest für mich), sondern ein funktionierender Paketmanager und kompatible Erweiterungen.

[Spelmann]

Ist das bei Contao 4 anders?

Wenn ich es richtig verstehe, dass eine für mich elementare Erweiterung wie Meta Models in Zukunft noch schwieriger und nicht mehr auf einem Shared Host zu installieren ist, doch ganz eindeutig. Ich hab mich schon in der letzten Version gequält.

Ich will mich hier auch gar nicht so sehr ins Fachgesimpel einmischen. Ich weiß nicht was Cutting Edge oder LTS Strategien sind. Ich wünsch mir nur, dass die vielen kleinen Nutzer die nicht unerheblich am Bekanntheitsgrad von Contao mitgewirkt haben irgendwann dankend abgehängt werden.

Ich verstehe, dass man das System immer und immer besser machen möchte. Aber wie hier irgendwo zu lesen war, "es solle ja auch Geld verdient werden können", klingt für mich nach: Wir bauen ein System um, für das wir dann Bücher zur Lösung von Problemen schreiben können, die es ohne uns gar nicht gäbe.

Ich find es Toll das es so viele Entwickler gibt, die sich hier für Lau reinhängen (Nachtrag: und es soll auch Geld verdient werden können). Danke, danke, danke. Aber bitte: Usability!

[Spooky]

Wenn ich es richtig verstehe, dass eine für mich elementare Erweiterung wie Meta Models in Zukunft noch schwieriger und nicht mehr auf einem Shared Host zu installieren ist, doch ganz eindeutig.

Woraus verstehst du das? MetaModels gibt es für Contao 4 bis jetzt ohnehin noch nicht (wird wohl auch noch einige Zeit dauern). Und wenn es mal eine Version dafür gibt, wird das nicht schwieriger oder einfacher zu installieren sein als mit Contao 3.

Ich hab mich schon in der letzten Version gequält.

Ich denke da wirst du dich auch in Zukunft noch "quälen" müssen

[Spooky]

Ich weiß nicht was Cutting Edge oder LTS Strategien sind.

Mit "Cutting Edge" ist gemeint, dass du, bspw. bei Software, immer auf den neuesten Stand sein und ausprobieren möchtest. "LTS" steht für "Long Term Support" - es gibt gewisse Contao Minor Versionen die als "LTS" gekennzeichnet sind, also für die es einen langen Supportzeitraum gibt. Die aktuelle LTS Version von Contao ist Contao 3.5 (siehe dazu https://contao.org/de/release-plan.html). Wenn du für ein Projekt nicht unbedingt die neuesten Features aus den aktuellsten Contao Versionen brauchst, empfiehlt es sich meist die aktuelle LTS Version zu benutzen - und dann immer jeweils auf die nächste LTS Version zu aktualisieren, wenn es Zeit wird (und bspw. Sicherheitsrelevant ist, oder man das Update aus sonstigen Gründen braucht).

[FloB]

Frontendentwicklung hat in den letzten Jahren viele technische Fortschritte gesehen. Niemand, der sich nicht weiterbildet und auf dem Stand des PHP-Kurses von 1999 stehen geblieben ist wird dabei noch lange bestehen. Technik entwickelt sich, und darüber sind wir alle sehr froh.

Stimme ich zu (wie eigentlich jeder hier). Einer der Hauptgründe für mich damals auf Contao (bzw. TYPOlight) zu setzen war der (damals selten verbreitete) Ansatz, nicht jedes Uralt-Hosting mitzunehmen, sondern für die Zukunft zu bauen und neue Features von PHP 5 (bzw. auch häufig bei Standard-Hostern optionale Erweiterungen wie mb_string oder crypto-Zeug) auch wirklich anzunehmen und zentral zu veranken.

Ich gebe jedoch zu bedenken, dass nicht jede neue Entwicklung auch gut oder durchdacht ist, selbst wenn "Millionen Fliegen nicht irren können". Ich persönlich finde es unglaublich, dass selbst für einfachste Funktionen und Workflows auf einmal horrende Ressourcen verbraucht werden. Sieht man schön an Mobil-Apps (warum zur Hölle verbraucht ein Messenger > 100 MB, wenn doch das Betriebssystem die fundamentalen APIs schon alle automatisch zur Verfügung stellt?), aber auch und grade bei der Frontend-Entwicklung: Warum zur Hölle muss ich jetzt für jeden Scheiß mir 20 Pakete von Präprozessoren installieren (dazu noch 3-4 Präprozessoren)? Jeder für eine Single Page Website erstmal ein riesiges Framework reinzieht, das ein Teil der Browser-Funktionen neu implementiert, wo ich doch nur ein paar Bilder mit Text anzeigen möchte? Warum muss ein CMS in allen Anwendungsfällen so hohe Anforderungen haben? Man kann doch wunderbar die Komplexität On-Demand erhöhen und ein breites Spektrum an Anwedungsfällen abdecken, und dabei auch nur die Ressourcen verlangen, die benötigt werden. Und mit Ressourcen beziehe ich mich nicht nur auf Hardware, sondern auch auf kognitive Belastung beim Nutzer. Ich erkenne nur, dass – grade in den aktuellen Entwicklungen – dieser fundamentale Grundsatz erheblich missachtet wird. Siehe auch:

Es ist ja nicht nur das Beispiel des Frameworks und der Paketverwaltung. Willst Du im Jahre 2016 etwa ernsthaft noch CSS für drülfzigtausend Geräte und Screengrössen von Hand schreiben und warten?

Ja. Denn wenn ich intelligent arbeite, habe ich einen sinnvollen Unterbau, bei dem ich nur ganz spezifisch minimale Änderungen für verschiedene Anzeigeformate vornehmen muss. Das ist ein Grundsatz von CSS, genau so im Namen zu finden. Kann man wunderbar (und viel besser) von Hand erledigen, die ganzen Prozessoren verkomplizieren die Arbeitsschritte für vergleichsweise sehr wenig Landgewinn (ob man dafür jetzt die CSS-Erweiterung braucht, sei mal dahin gestellt – ich persönlich finde die immernoch sehr nett für kleine Anpassungen an bestehenden Designs).

Damit möchte ich natürlich nicht die Anwendungsfälle ausschließen, die sehr von Präprozessoren profitieren (und sei es nur, weil man sich auf diesen Workflow eingerichtet hat, und unabhängig vom konkreten Anwendungsfall). Aber das kann man ja wunderbar erlauben, ohne gleich jeden dazu zu zwingen diesen Workflow zu übernehmen.

Vielleicht bin ich dafür auch zu sehr Purist, aber ich bin da gerne nah am Ursprung. Wenn der Anwendungsfall dafür nicht taugt, muss ich mir dann halt Gedanken über meine Werkzeugpalette (hier: CMS/Contao bzw. Website/CSS) oder auch die Projektziele machen, anstatt noch-ein-Tool in meinen Workflow zu integrieren, um die eckige Schwein durch das runde Loch zu pressen.

Es sind viele Dinge, die sich da weiterentwickeln. Du brauchst auf Sicht solche Dinge wie funktionierendes Paketmanagement, Präprozessoren, lokale Arbeitsumgebungen mit herzzerreissend fetten Ressourcen, automatisiertem Deployment und was nicht noch alles. Es hilft absolut nichts, jetzt zu sagen, dass alles bleibt wie es war.

Niemand will die Zeit anhalten. Mehr Komplexität ist aber sehr, sehr selten die richtige Antwort. Es gibt verdammt viele Anwendungsfälle, auch im professionellen Umfeld, die nicht all diesen Schmarrn brauchen.


Edit: Um das klarzustellen, diesen "Schmarrn" setze ich auch selber ein, nur halt da, wo es Sinn macht und mir Arbeit abnimmt.

[Honig]

Übrigens abschließend - ich fand die Diskussion mal interessant.
Es sind hier einige Punkte für mich klar geworden die ich bisher noch nicht ganz einordnen konnte. Zumindest wird mir Contao 3.5 noch lange erhalten bleiben (bis zum Ende von LTS) und danach muss ich sehen was passt - ich vermute Contao 4 wird aber dann mehr können in Bezug auf Paketmanagement wie jetzt.
Mal sehen was die Zeit bringt.