Rechtliches / Best Practices: Kontaktformulare mit Double-Opt-In?

**kartenmann** · 05.03.2018, 10:21

Hallo zusammen,

ich bekam kürzlich die Anfrage die Formulare einer Webseite zur Kontaktaufnahme mit einem Double-Opt-In verfahren auszustatten.
Technisch ist mir soweit alles klar, - habe bereits passende Erweiterungen für Contao gefunden.

Aber mal generell zur Rechtslage:
Im Internet finde ich nichts zur Absicherung der Formulare zur simplen "Kontaktanfrage" mit einem Double-Opt-In Verfahren.
Es wird lediglich auf den Datenschutzhinweis verwiesen, welcher der Anfragende akzeptieren muss bevor er das Formular versenden kann.

In meinen Augen macht ein Double Opt-In nur bei Anmeldungen (Newsletter, Shop-Registrierungen etc.) Sinn.

Ich stelle es mir ziemlich merkwürdig vor ein Kontaktformular auszufüllen, dann automatisiert eine Email zu erhalten in der quasi sowas steht wie:

"Danke für Ihre Kontaktanfrage. Um Ihnen Emails zukommen zu lassen bestätigen Sie bitte diese Email".

Dies wäre meiner Auffassung nach ja ein Widerspruch in sich.

Wie geht ihr mit Kontaktformularen und dieser Thematik um?
Vielen Dank!

**jk1** · 05.03.2018, 16:19

Hi,

das hängt wahrscheinlich mit dem Kontext der Kontakt-Anfragen zusammen und ggf. auch mit der neuen Rechtslage durch die DSGVO (dazu gibt es hier auch ein paar Themen).
Gehen wir mal davon aus, du hast eine Website als Optiker, der seinen Kunden spezielle Brillen oder andere Produkte empfehlen möchte. Dieser hat ein Kontaktformular mit einigen Fragen, oder auch nur einen Text wo steht "geben Sie uns Information X und Y damit wir Ihnen ein Angebot bzw. Empfehlungen geben können". Der Optiker schickt dann eine Mail zurück mit ein paar Links zu super tollen Produkten, was jedoch Werbung wäre.
Hat jemand anderes deine E-Mail in das Formular eingetragen, bekommst du ungefragt diese Werbung, was du zurecht nicht gut findest.
Daher hat man sich überlegt, dass man für so etwas erst eine Einverständnis braucht. Daher auch die Mail "Danke für Ihre Kontaktanfrage. Um Ihnen Emails zukommen zu lassen bestätigen Sie bitte diese Email", die keinerlei Werbung beinhalten darf.

BG

**kartenmann** · 05.03.2018, 18:19

Zitat von jk1

Hi,

das hängt wahrscheinlich mit dem Kontext der Kontakt-Anfragen zusammen und ggf. auch mit der neuen Rechtslage durch die DSGVO (dazu gibt es hier auch ein paar Themen).
Gehen wir mal davon aus, du hast eine Website als Optiker, der seinen Kunden spezielle Brillen oder andere Produkte empfehlen möchte. Dieser hat ein Kontaktformular mit einigen Fragen, oder auch nur einen Text wo steht "geben Sie uns Information X und Y damit wir Ihnen ein Angebot bzw. Empfehlungen geben können". Der Optiker schickt dann eine Mail zurück mit ein paar Links zu super tollen Produkten, was jedoch Werbung wäre.
Hat jemand anderes deine E-Mail in das Formular eingetragen, bekommst du ungefragt diese Werbung, was du zurecht nicht gut findest.
Daher hat man sich überlegt, dass man für so etwas erst eine Einverständnis braucht. Daher auch die Mail "Danke für Ihre Kontaktanfrage. Um Ihnen Emails zukommen zu lassen bestätigen Sie bitte diese Email", die keinerlei Werbung beinhalten darf.

BG

Danke für Dein Feedback. In meinem Fall geht es um Dienstleistungen, aber im Prinzip durchaus mit deinem Brillen-Beispiel vergleichbar. Jedoch gehen i.d.R. eher spezielle Anfragen bzgl. einer Dienstleistung ein. Eine Anwort darauf würde ich jetzt nicht direkt als Werbung einordnen sondern eher als Angebot.

Auf meiner Suche im Netz bin ich z.B. auch mal auf einen Fall gestoßen, bei dem ein Gericht entschieden habe, dass eine Automatisierte Double-Opt-In Mail ebenfalls als "Spam" angesehen wurde.
Vgl. https://www.ra-plutte.de/olg-muenche...lligung-fehlt/

**jk1** · 05.03.2018, 18:47

Unten steht aber auch:

Das Oberlandesgericht Düsseldorf entschied entgegengesetzt, dass die Check-Mail beim Double-Opt-In Verfahren keine verbotene Werbung darstellt. Richtigerweise gäbe es für den Inhaber der Emailadresse sonst keine zumutbare Alternative, um die tatsächliche Herkunft einer Anfrage zu kontrollieren und zu verifizieren[...]

Ist halt ein sehr schwieriges Thema. Besonders zum momentanen Zeitpunkt, da sich erst nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes die Gerichte damit beschäftigen werden (und können).
Aber du als Dienstleister sollst dich ja auch nicht um die Rechtsangelegenheiten des Kunden kümmern. Das soll deren Anwalt klären. Und wenn es deine Aufgabe ist es so umzusetzen, dann setzte es so um

Problem ist halt nur, dass es meiner Erkenntnis nach momentan nicht über die eigenen Contao Funktionalitäten möglich ist. Ob es da eine Erweiterung gibt, kann ich dir nicht sagen. Falls du es nicht selber entwickeln kannst, könnte dies eine Auftragsarbeit für einen anderen Entwickler werden. Viele andere CMS werden wohl das gleiche Problem haben.

edit:

Technisch ist mir soweit alles klar, - habe bereits passende Erweiterungen für Contao gefunden.

Gerade erst gelesen. Magst du mir & den anderen den Namen dieser Erweiterung mitteilen?