Fragen zur Syndikation und Datenschutz

[juergiboe]

Hallo,

ich bin etwas verunsichert durch diesen Artikel und habe einige Fragen an die Community und Experten.

• Betrifft es auch die Syndikation via Twitter? Ich habe es vorsorglich deaktiviert.
• Genügt ein Hinweis im Disclaimer/Impressum den Besucher aufzuklären?
• Oder muss jeder Syndikationsvorgang opt In vom Besucher als "belehrt" erklärt werden?
• Was ist für das Notwenige technisch zu ändern?
• Oder ist das Modul schon rechtlich abgesichert genug?

Ich denke, es geht alle an und würde mich freuen, wenn ich auf den Kundenseiten die Syndikation wieder aktivieren kann, ohne schlaflose Nächte zu haben.

Gruß aus dem verschneiten Norden
Jürgen

[dirkweimar]

Hallo Jürgen,
die im Artikel erwähnte Datenübertragung findet bei der Facebook-Syndikation in Contao nicht statt. Es geht in dem Artikel um den Like-Button, der per Javascript Daten an Facebook überträgt bzw. von dort lädt. Dagegen wird bei Contao nur ein Link auf Facebook ausgegeben und kein Javascript eingebunden, es findet also ohne Klick kein Datenaustausch statt. Der Twitter-Link ist auch unbedenklich.

[Nina]

Hier noch ein interessanter Beitrag zu der Facebook Like It-Sache von den Rechtsanwälten von Spreerecht.

[juergiboe]

Vielen Dank, Nina und Dirk,

dann kann ich den Thread als gelöst bezeichnen.

Liebe Grüße
Jürgen

[neophron]

bin vorhin irgendwie auf dieses Thema gestoßen: Das rechtliche Risiko bei Facebooks Like-Button inkl. Muster für die Datenschutzerklärung
Nachzulesen hier.
Dann gibt es noch ein Interview.
Auf jeden Fall gibt es auf beiden Seiten einen Lajk-Knopf.


[Anmerkung Moderation: Beitrag mit vorhandenem Thema zusammengeführt.]

[tril]

Betrifft es auch die Syndikation via Twitter?

Die Syndication Buttons betrifft dass soweit ich verstanden habe überhaupt nicht. Denn die Syndication Buttons senden Daten an Facebook/Twitter erst dann wenn man drauf klickt.
Der Facebook-Like-It Button hingegen, sammelt bereits Daten durch das bloße Einbinden in die Website.
Aber ich hoffe, dass sich da die Anwälte und Gerichte nochmal ein wenig drüber ausscheißen.
Das ist nämlich nur meine Laien-Interpretation

[xchs]

Hier auch noch was zum Schmökern: https://www.datenschutzzentrum.de/pr...9-facebook.htm

[SFuchs]

Und das ist wohl der schöne Aufreger vor dem Wochenende. Datenschützer die beim Wort Facebook, Google und Co hektische Flecken im Gesicht bekommen aber bei Elena, EPass, Mautkontrolle kein Wort verlieren.

[Flex]

Und das ist wohl der schöne Aufreger vor dem Wochenende. Datenschützer die beim Wort Facebook, Google und Co hektische Flecken im Gesicht bekommen aber bei Elena, EPass, Mautkontrolle kein Wort verlieren.

Warum sollte man sich auch allzusehr über den eigenen Geldgeber aufregen... Das kann ja fast nur kontraproduktiv enden

[lucina]

Und das ist wohl der schöne Aufreger vor dem Wochenende. Datenschützer die beim Wort Facebook, Google und Co hektische Flecken im Gesicht bekommen aber bei Elena, EPass, Mautkontrolle kein Wort verlieren.

Ich sitz hier grad mit dem Kollegen vom ULD beim Kaffee auf dem #bcki11 - das sind schon Themen, die sie auch beackert haben: https://www.datenschutzzentrum.de/elena/, https://www.datenschutzzentrum.de/epass/, https://www.datenschutzzentrum.de/pr...60804-maut.htm und so weiter ...

Mal vorher recherchieren bitte.

Carolina.

[SFuchs]

Eine Warnung, das ist ja nett. Bisschen mit dem erhobenen Zeigefinger und das war es auch schon. Und das mit dem EPass hätte vom CCC sein können.
SWIFT Abkommen wurde durchgewunken, bei der Vorratsdatenspeicherung ist man zu Kompromissen bereit.

Datenschutz muss Konsequent bleiben, der Datenschutz darf nicht dort aufhören wo der Staat anfängt Hungrig auf Daten zu werden.

Nur gehts es ja hier Konsequent gegen die Nutzer (derzeit aus SH ich komme aus SH), weil man gegen Facebook nicht ankommt, haut man jetzt die Nutzer in die Pfanne. Schafft neue Abmahnfallen - davon kann man in diesem Land eh nicht genug haben und verunsichert die Menschen einfach noch mehr.

Und die große Ironie an der Geschichte, was passiert mit den Like Buttons auf Schweizer Blogs oder auf Seiten die aus Frankreich, England oder Timbuktu, wird da der ahnungslose Deutsche Netzsurfer denn geschützt? Nein.

Genauso famos, das man Fanpages bis Ende September löschen muss. Es sind ja nicht nur große Firmen und Konzerne die es nutzen, sondern auch Kleinunternehmer, contao, Bands, Vereine oder Gruppen die sich einfach so zusammen finden.

Offiziell will man nur gegen die ganz Großen vorgehen, für die ganzen kleinen Fische für die gibt es die Abmahnanwälte, die seit gestern die Sektkorken knallen lassen.

[lucina]

Eine Warnung, das ist ja nett. Bisschen mit dem erhobenen Zeigefinger und das war es auch schon. Und das mit dem EPass hätte vom CCC sein können.
SWIFT Abkommen wurde durchgewunken, bei der Vorratsdatenspeicherung ist man zu Kompromissen bereit.

Aha. Wer nicht angemessen gegen alles ist hat das Recht verloren. Dinge zu benennen??? Ist nicht Dein Ernst, oder?

Nur gehts es ja hier Konsequent gegen die Nutzer (derzeit aus SH ich komme aus SH), weil man gegen Facebook nicht ankommt, haut man jetzt die Nutzer in die Pfanne. Schafft neue Abmahnfallen - davon kann man in diesem Land eh nicht genug haben und verunsichert die Menschen einfach noch mehr.

Erstens geht es nicht gegen Nutzer sondern gegen Seitenbetreiber. Da wird niemand in die Pfanne gehauen.

Zweitens: Mit Abmahnfallen hat die Frage, ob eine Facebook-Einbindung ein Verstoß gegen das TMG ist, erst einmal gar nichts zu tun. Das kann ja rechtmäßig oder rechtswidrig sein, und das ist es dann ganz unabhängig von der Pressemitteilung einer Behörde. Mithin: entweder besteht ein Grund zur Abmahnung bereits vorher, oder er besteht auch hinterher nicht.

Und die große Ironie an der Geschichte, was passiert mit den Like Buttons auf Schweizer Blogs oder auf Seiten die aus Frankreich, England oder Timbuktu, wird da der ahnungslose Deutsche Netzsurfer denn geschützt? Nein.

Kommt drauf an. Im tendenziell ähnlichen Fall der Google-Analytics haben die ja reagiert und bieten inzwischen weltweit die Möglichkeit der Anonymisierung ...

Genauso famos, das man Fanpages bis Ende September löschen muss. Es sind ja nicht nur große Firmen und Konzerne die es nutzen, sondern auch Kleinunternehmer, contao, Bands, Vereine oder Gruppen die sich einfach so zusammen finden.

Hmm, das wissen die vom ULD selbst nicht so genau - ich denke, die Erwähnung der Fanpages ist da mehr das Sahnehäubchen in der Pressemitteilung gewesen. Jedenfalls sagt das Henry vom ULD in einem Interview von gestern.

Und was den Like-It-Button angeht, so habe ich mitgenommen, dass es durchaus Implementationsmöglichkeiten gäbe, die ohne JS, Cookies und Tracking auskommen, Nutzerinnen und Nutzer eine Einwilligungs- oder Widerspruchsmöglichkeit geben und somit für Leute, die wissen was sie tun (oder das meinen) durchaus nutzbar wären. Muss man schauen. Dafür ist ja das TMG da.

Offiziell will man nur gegen die ganz Großen vorgehen, für die ganzen kleinen Fische für die gibt es die Abmahnanwälte, die seit gestern die Sektkorken knallen lassen.

Nochmal: eine Sache wird nicht deshalb abmahnwürdig weil das eine Pressemitteilung sagt, sondern weil ein Rechtsverstoß vorliegt. Ich persönlich habe da schon länger drauf gewartet, dass sich mal die Juristen mit den Buttons beschäftigen und sich dann vieleicht auch noch mal der Impressumspflicht auf Fanpages und einigen anderen Dingen widmen.

Die feiern doch schon länger.

Carolina.

[Flex]

Ich denke dass die Handhabung halt sehr unterschiedlich ist, weil die Datenschützer eine "ungerechte" Machtverteilung haben. Einerseits müssen sie den Datenschutz durchsetzen, können das gegenüber dem Gesetzgeber bzw. der Regierung nur in Form von einem Widerspruch und Beratung tun... Gegenüber der Wirtschaft können sie sich "voll austoben".

Statt hier gegen Facebook direkt zu gehen, die ja immerhin in Deutschland auch eine Zentrale haben, tun sie das nicht, sondern wenden sich hier gegen Seitenbetreiber die mit dem Trend der Zeit gehen wollen und die Möglichkeiten der SocialMedia nutzen wollen. Das hat meist auch etwas mit zeitgemäßen Funktionen einer Website zu tun.

Allerdings gehen hier die Meinungen auch sehr auseinandern...

Siehe auch:
http://netzpolitik.org/2011/kommenta...ichtig-so-uld/
http://netzpolitik.org/2011/kommenta...ht-mehr-liken/

[tril]

Ich denke dass die Handhabung halt sehr unterschiedlich ist, weil die Datenschützer eine "ungerechte" Machtverteilung haben. Einerseits müssen sie den Datenschutz durchsetzen, können das gegenüber dem Gesetzgeber bzw. der Regierung nur in Form von einem Widerspruch und Beratung tun... Gegenüber der Wirtschaft können sie sich "voll austoben".

Das stimmt so nicht, es sind nämlich NICHT die Datenschützer, die sich gegenüber der Wirtschaft voll austoben, sondern diejenigen die das "ausschlachten", wie z.B. Abmahnanwälte. Die Datenschützer gehen gegen Regierung und Wirtschaft gleichermaßen vor, deren Aussagen dass der FB Button illegal ist gilt ebenso für Bund und Ländern, wie auch für die Wirtschaft. Aber es wird wohl kein Abmahnanwalt auf die Idee kommen, den Bund, ein Land oder eine Kommune abzumahnen.

Aber in einem habt Ihr recht, die Datenschützer gegen eigentlich gegen die falschen vor. Nämlich jene die das FB Angebot nutzen, entweder direkt in Form einer Fanpage und Like-Button (Unternehmen) und aber auch indirekt (Website-Besucher). Jedoch muss man auf der anderen Stelle auch sagen, Ihnen bleiben wenig andere Möglichkeiten übrig. Wenn FB nicht einlenkt, weil Fanpages und Like-Buttons zu viel Gewinn einbringen. Dann muss man dafür sorgen, dass der Gewinn damit schwindet, so das FB zum umlenken gezwungen werden muss. Aber letztlich wird der Kampf (wie immer) auf den Rücken der kleinen Leute ausgetragen.

In einer Hinsicht finde ich jedoch, sind die Datenschützer viel zu wenig aktiv. Sie haben imo aufgehört das "einfache Volk" für die Problematik zu sensibilisieren. Dort sollten sie mehr investieren, ich glaube dann würde ihnen ihre Arbeit deutlich leichter fallen. Für fast alle stehen die Kosten (Datenfreigabe), gegenüber ihrem Nutzen (Vereinfachung der Kommunikation, Verbesserung des Surfverhaltens, usw.) einfach in einem zu kleinen Verhältnis. Ich persönlich bin bspw. sehr angetan von der personalisierten Google Suche. Gehe ich an einen fremden Rechner und verwende dort Google, muss ich in den meisten Fällen 3~4 Suchseiten mehr durchstöbern bis ich zum Ergebnis komme. Und zu welchem Preis? Google weiß für was ich mich interessiere. Aber das ist für mich ungefährlich, weil Google dieses Wissen nicht gegen mich verwenden kann. Ich habe bereits einmal mit einem "Datenschützer" über dieses Thema gesprochen. Am Ende musste er zugeben, dass das, was ICH Google preisgebe tatsächlich ungefährlich ist. Selbst die Sache mit der personalisierten Werbung konnte ich mit einem Wort außer Kraft setzen: AdBlock !
Das Problem sind eher die Benutzer, die ohne darüber nachzudenken Daten preis geben und zwar auch die Daten, die auf die ein oder andere Art gefährlich werden können.

Die Verbindungsdaten die der Like-Buttons sammelt sind natürlich auch ein Problem. Deshalb werde ich auf meiner Homepage ein wenig umbauen, GA fliegt raus, brauche ich sowieso nicht weil ich aktuell GA+Piwik parallel benutze und keinen nennenswerten Unterschied erkennen kann. Die Social Buttons für FB und G+ werden beide "ausgegraut", wer drauf klickt bekommt einen Hinweistext das soziale Plugins standardmäßig deaktiviert sind um die Privatsphäre der Besucher zu schützen und man diese erst durch Bestätigung aktivieren kann. Wenn ich es umgebaut habe, kann ich es euch ja mal zeigen

MfG Tristan

[doc2kameroon]

Auf den Seiten von heise online kommt seit kurzem ein so genannter 2-Klick-Button zum Einsatz, mit dem das oben angesprochene scriptgesteuerte URL-Tracking unterbunden werden soll:
Der erste Klick auf einen (Wippschalter) Button schaltet das +1/Like it-Script aktiv, der zweite Klick führt dessen Funktionalität aus. Und FB kocht.
Nette Idee - mit der gleichen Wirkung wie der Klick auf die vergleichbare Contao-Social Media-Grafik?