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Thema: Kunde verunstaltet CMS-Webseite - oder - Entgleisung einer Webseite verhindern

  1. #1
    Contao-Nutzer
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    Standard Kunde verunstaltet CMS-Webseite - oder - Entgleisung einer Webseite verhindern

    Hallo zusammen,

    ich habe mal eine grundsätzliche Frage und hätte gerne gewusst, wie ihr damit umgeht:

    Ein Kunde verunstaltet durch seine Eingaben im CMS seine Webseite.

    Leider kommt es trotz maximaler Einschränkungen im TinyMCE immer wieder dazu, dass Kunden durch ihre Eingaben bzw. Eingabeversuche den vom Designer vorgegebenen Styleguide umschiffen und die Seite verunstalten. Manchmal reicht es schon, wenn sie unpassende Fotos einfügen, die entweder technisch unbrauchbar oder unpassend zum Design der Seite sind.

    Bei mir führt das häufig zu einem erhöhten Frustpotential bis zu dem Punkt, an dem ich die Webseite aus meiner Referenzliste nehme.

    Wie geht ihr mit solchen Dingen um? Verhindern lassen sie sich sicherlich nicht, aber stetig mit dem erhobenen Zeigefinger dem Kunden gegenüber zu stehen, ist sicherlich auch keine praktikable Lösung.

    Viele Grüße
    Oliver

  2. #2
    Contao-Urgestein
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    Du könntest dienen Kunden eine Redakteursschulung anbieten. Ansonsten hilft wohl wirklich nur das entfernen aus der Referenzliste.

  3. #3
    Administrator Avatar von Nina
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    • TinyMCE enorm einschränken (entfernen: Farbe-/Schrift-/Größenwahl, Blocksatz, Unterstreichung, etc.)
    • Redakteursschulung
    • Merkblatt für den Kunden mit den wichtigsten Stichpunkten wie man die üblichen Probleme umschifft
    • Wenn man merkt, dass der Kunde X oder Y falsch macht, ihn freundlich darauf hinweisen weshalb sich das für ihn schlecht auswirkt und erklären, wie es besser geht
    • Auf der eigenen Website öffentlich oder für Kunden beschränkt solche Infos hinterlegen
    • usw.


    Schlussendlich wird es trotzdem Kunden geben, die unabsichtlich oder absichtlich katastrophal mit ihrer Website umgehen. Ich habe es erlebt, dass Kunden die "perfekte" Website hatten, dann der Entscheidungsträger wechselte und plötzlich Cliparts und schrecklich formulierte Texte auf der Website vom Kunden eingebaut wurden. Da hilft dann nur ein höflicher und professioneller Hinweis, welche Nachteile daraus für den Kunden entstehen. Du wirst aber auf Leute treffen, die dir solche Hinweise nicht danken, sondern sich darüber empören, weil sie mit Kritik nicht umgehen können oder dich einfach nur aus Prinzip doof finden, weil du sie an den Expartner/die Schwiegermutter/den Exchef erinnerst

    Wenn also alles nicht mehr hilft, dann raus mit dem Projekt aus der Referenzliste, den Backlink aus dem Impressum der Kunden-Website schmeißen und so tun, als hätte es das Projekt nie gegeben.

  4. #4
    Contao-Nutzer
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    Außer extremer Einschränkung des Editors und Style-Vorgaben würde ich dem Kunden auch verständlich machen, dass ein CMS immer nur ein Werkzeug sein kann und kein Garant für eine ansprechende Seite.
    Auch wenn ich Photoshop kaufe und bedienen kann ergibt das noch lange keine ansprechenden Grafiken.

    Versuche doch immer noch einen Wartungsvertrag o.ä. zu machen, wo du immer wieder grob "über die Seite schaust". So machen wir das.

    Bei den Referenzen: Baue doch Screenshots bei den Referenzen ein und verlinke nicht auf die Seite.

  5. #5
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    Pinzipiell muss der Kunde Entscheiden, wie er etwas haben möchte. Soll heißen: Wenn er es verunstalten möchte, lass ihn doch. Zu Not kannst du die Seite in der Tat nur aus deiner Referenzliste nehmen.

    Ich würde trotzdem ein paar mal (aber öfters auch nicht) den Hinweis geben, dass der vorgegebene Style-Guide sinvoll ist, um die Seite verkaufsfördernd zu gestalten.

    Wi lösen es oft so, dass wir eine entsprechende "Dokumentenklasse" (ich kenne den Conato-Ausruck dafür nicht) erstellen, in der die notwendigen Platzhalter fest integriert und vorgegeben sind. So viele Platzhalter wie möglich werden als einfache Textplatzhalter (ohne Formatierungsoptionen) umgesetzt, z.B. Überschriften. Bilder werden vom System soweit vom Design her möglich auf feste Größen skaliert. Die formatierbaren Textplatzhalter sind standardmäßig nur mit den Möglichkeiten ausgestattet, Fettschrift, Kursivschrift zu formatieren. Das reicht meist aus. Mit dieser konstellation kann in der Regel nur wenig schief gehen.

    Oder hast du ein konkretes Beispiel, was die Kunden verunstalten? :-)

    Florian

  6. #6
    Contao-Nutzer
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    Hallo,

    vielen Dank für Eure Tipps. Die meisten habe ich bereits berücksichtigt. Nun überlege ich ernsthaft, ob ich bei den nächsten Angeboten gleich eine Redakteur-Schulung mit anbiete. Das erspart vermutlich viel Ärger und Frust auf beiden Seiten. Alternativ wäre natürlich der erwähnte Wartungsvertrag, so dass ich in regelmäßigen Abständen die Seite überprüfe und Ungereimtheiten bereinige. Auch eine gute Idee.

    Den TinyMCE habe ich schon relativ massiv eingeschränkt. Ich gebe sogar CSS-Klassen vor, die man dort auswählen kann, um bestimmte Effekt zu erzielen. Aber dann fangen sie an, z. B. mit Unterstrichen Linien zu ziehen oder mit Minus zu unterstreichen, wählen für ganze Textblöcke h1 aus, damit der Text richtig fett und groß auf der Seite erscheint usw. Kunden können da sehr kreativ sein.

    In einem besonderen Fall hat sich ein Kunde nicht direkt beschwert, dass der Editor so eingeschränkt ist, er meinte nur, es sei so umständlich, die Texte immer erst in einem anderen Editor (er benutzte Dreamweaver!) schreiben und formatieren zu müssen, um sie dann per Copy & Paste in das System zu pflegen.

    Es gibt nichts, was es nicht gibt!

    Viele Grüße
    Oliver

  7. #7
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    Hallo Oliver,

    das kenne ich. Wenn ich aber noch einmal auf mein Beispiel zurück komme, gibt es doch diese ganzen Probleme nicht, wenn du es mit festen Platzhaltern realisiert. Dan könnten Sie höchstens mit "-" noch Linien ziehen etc, aber nicht mehr mit den CSS-Klassen und vor allem den HTML-Absatzstilen wie (H1) herum-"sauen".

    Beispiel: Du stellt eine "Vorlage" (wie ehißt das bei Contao denn?) bereit, die für reguläre Artikelseiten verwendet werden kann. Feste Platzhalter:

    - Titel (nur text, keine Formatierung)
    - Anrisstext (nur F, I, und Links)
    - Artikeltext (nur F, I, und Links, Listen und Zitate)
    - Artikelbild (optional und feste Größe)

    Dann ist der Benutzer natürlich sehr eingeschränkt, aber es ist ja nur zu seinem Besten :-D

    Wenn du diese Überzeugungsarbeit einmal geleistet hast, ist schon viel gewonnen.

    Beste Grüße

    Florian

  8. #8
    Contao-Fan Avatar von manfred
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    Beispiel: Du stellt eine "Vorlage" (wie ehißt das bei Contao denn?) bereit, die für reguläre Artikelseiten verwendet werden kann. Feste Platzhalter:
    Das ist der dma_elementgenerator:
    http://www.contao.org/erweiterungsli...tor.19.de.html

    Würden evtl. auch Hinweise im Backend helfen, ich weiß grad nur nicht wie die Erweiterung heißt, aber einen Versuch wäre es wert.

    Manfred.

  9. #9
    Contao-Nutzer
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    Hallo,

    das mit den Vorlagen ist an sich eine gute Idee, doch ob ein Kunde bereit ist, den Mehraufwand dafür zu zahlen, ist fraglich. Trotzdem danke für den Hinweis. Die Erweiterung kannte ich noch nicht. Wäre vielleicht noch was für den nächsten DAU, der unbedingt ein CMS haben will

    Viele Grüße
    Oliver

  10. #10
    Administrator Avatar von Nina
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    Solche fixen Vorlagemasken sind imho fürchterlich. "Normale" Kunden schränkt man damit in ihren Möglichkeiten ein und nimmt ihnen die Flexibilität die ein gutes CMS bietet. "Böse" Kunden hingegen zwingt man damit in ein Korsett - dabei ist es schlussendlich doch ihre Seite mit der sie tun und lassen können was sie wollen.

    Das wäre so, als würde man Schülern eine Schablone a'la "Malen nach Zahlen" geben und Pinsel/Farbe/Leinwand vorenthalten, weil es ja sein könnte, dass sie ein Bild malen, das der Kunstlehrer hässlich findet.

    Ich weiß, der Vergleich hinkt, aber ich habe oft genug erlebt, wie Personen mit CMS kämpfen die mit "Inhaltsschablonen" total eingeschränkt wurden.
    Bei völlig normalisierten Bereichen (z. B. eine Mitgliederdatenbank in der die Daten immer exakt gleich ausgegeben werden sollen) macht das Sinn, bei einer normalen Informationsseite ist es hingegen zwanghafte Einschränkung.

    Zum Verständnis: Ich halte auch viel davon, dass man einen WYSIWYG-Editor wie den tinyMCE etwas einschränkt um die klassisch problematischen Funktionen zu entfernen und damit dem Styleguide zu folgen. Ich finde es aber falsch, wenn man den Nutzern die freie Inhaltsgestaltung mittels unterschiedlichster Inhaltselemente "wegnimmt" und ihnen nur noch ein starres Korsett gibt. Ist ja toll, dass der Webdesigner sich ausdachte, dass "Text mit Bild rechts und einem Link" reicht ... was ist aber, wenn der Kunde mehrere Bilder braucht und an unterschiedlichen Stellen Links will?

    Ich habe schon erlebt, dass mir Kunden erzählten, dass ihnen im alten CMS solche Schablonen aufgedrückt wurden, die zwar vielleicht anfangs bei der Planung nett gemeint waren, aber schlussendlich überhaupt nicht mehr den Anforderungen an modern gestaltete, dynamische Inhalte entsprachen. Wenn sie dann Änderungen wollten, verlangten die alten Anbieter dafür oft horrende Summen für "Schablonenanpassungen". Diese Kunden von mir waren total begeistert, als sie feststellten, dass sie nun mit Contao an den Stellen Links oder Formatierungen setzen dürfen, an denen es für den jeweiligen Bereich praktisch und angemessen ist - ohne dafür jedes Mal einen Admin/eine Firma anzubetteln, dass diese irgendwelche Schablonen ändert.
    Nach einer Schulung nutzen sie jetzt frei alle Inhaltselemente von Contao - meistens richtig und mit Begeisterung. Wenn mal eine Kleinigkeit "falsch" ist, dann sag ich ihnen das und sie nehmen die Information dankbar auf. Es ist also immer eine Frage der Schulung und der Einstellung der Redakteure.

    Also ganz klar meine Meinung: Eine ordentliche Schulung und Hilfestellungen um übliche Redakteursfehler zu verhindern, aber mit Sicherheit keine zwanghafte Einschränkung. Es ist und bleibt die Website des Kunden, also sein Eigentum. Wenn die Firma wirklich denkt, dass sie eine Änderung machen will, die mir als Webdesigner nicht passt, dann ist das mein Problem - nicht ihres.
    Geändert von Nina (20.10.2011 um 13:49 Uhr)

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