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Thema: als Freelancer bei Webagentur

  1. #1
    Contao-Fan
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    Standard als Freelancer bei Webagentur

    Hallo Zusammen,

    ich habe ein Angebot, dass ich für den Kunde von Agentur eine Webseite erstelle und diese wird verkauft als sie von Agentur erstellt wird.
    Sicherlich habt Ihr schon solche Erfahrung.

    Wie funktioniert das? wer muss den Vertrag vorbereiten, Freelancer oder Agentur? Welchen Bedingungen gelten und wie wird es bezahlt? Gelten die normale Preise oder den Preis soll mehr sein, weil auf Webseite wird nicht meine Daten als Designer stehen und ich kann auch die erstellte Webseite nicht in Portfolio aufnehmen?

    Es geht um Erstellung nur einer Webseite.

  2. #2
    Contao-Fan Avatar von zwergschwein
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    Du bist als Freelancer der Lieferant für die Agentur und hast eigentlich nichts mit dem Kunden zu tun.

    Die Konditionen und Vertragsbestimmungen regelst und verhandelst du ebenso mit der Agentur. Besser ist es, immer einen eigenen (rechtlich geprüften) Vertrag aufzusetzen, aber auch das ist Verhandlungssache. Ebenso Namensnennung, Nutzungsrechte und Vergütung.

    Optimal für eine langfristige Geschäftsbeziehung ist es natürlich, wenn beide Seiten respektvoll und offen miteinander umgehen können. Dann kann man evtl. Streitpunkte im Vornerein besprechen, Kompromisse finden und dann schriftlich festhalten! Verträge sind zum vertragen da.

    Auf die Namensnennung wird aber nach meiner Erfahrung oft verzichtet und man arbeitet als Freelancer eher verdeckt im Hintergrund, teilweise mit Verschwiegenheitspflicht. Deshalb ist es gut, trotz fester Agentur immer noch ein paar eigene Projekte abzuwickeln, um selbst noch Referenzen vorweisen zu können und auch bei einer Agentur dem Anschein einer Scheinselbstständigkeit zu entgehen.

  3. #3
    Community-Moderator Avatar von schman
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    Wie immer gilt, wir dürfen keine Rechtsauskunft geben da wir keine Anwälte sind.
    Die Informationen die du hier erhälst sind Sicht eines Laien.

    Wie Zwergschwein schon angemerkt hat solltest du für sowas einen Antwalt kontaktieren.
    Kein Privat Support via PM.

  4. #4
    Contao-Fan
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    Zitat Zitat von schman Beitrag anzeigen
    Wie immer gilt, wir dürfen keine Rechtsauskunft geben da wir keine Anwälte sind.
    mir interessiert nicht Rechtsauskunft sondern nur Erfahrung, da ich keine in der Richtung habe

  5. #5
    Administrator Avatar von Nina
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    Zitat Zitat von max-muster Beitrag anzeigen
    wer muss den Vertrag vorbereiten, Freelancer oder Agentur?
    Eure Entscheidung, sprich: Verhandelssache. Als Freelancer würde lieber immer ich einen Vertrag vorbereiten, da ich den so dann kenne und meinen Wünschen von vornherein anpassen kann. Kommt die Agentur mit einem eigenen Vertrag, muss ich den erst genau durchlesen. So oder so sollte das aber ein Rechtsanwalt prüfen, damit da nicht plötzlich problematische Infos drin stehen. Ich arbeite meist nicht mit einem separaten Vertrag, sondern mit einem sehr ausführlichen Angebot in Kombination mit meinen ebenso ausführlichen AGB. Damit decke ich normalerweise alles ab.

    Zitat Zitat von max-muster Beitrag anzeigen
    Welchen Bedingungen gelten und wie wird es bezahlt?
    Ebenfalls Verhandlungssache. Wenn ich also Freelancer arbeite, handhabe ich die wie ganz normale Kunden. Sprich: Ich schreibe ein klassisches Angebot für die Leistung, mit meinen üblichen Zahlungskonditionen etc.

    Du solltest dann aber noch im Angebot/Vertrag schriftlich festhalten:
    • Nutzungs-/Verwertungsrechte (falls du das Design oder Individualprogrammierung erstellst, musst du der Agentur ja Rechte zusichern, damit diese das Produkt an den Kunden weitergeben kann),
    • (Teil-)Vorkasse und Meilensteinabrechnung (mit ganz klar definierten Meilensteinen sowie jeweils schriftlicher Abnahme derselben); meiner Erfahrung nach vor allem bei Kunden wichtig mit denen du noch nicht so viel gemacht hast oder wenn es sehr komplexe Projekte sind,
    • eine Regelung ob und wenn ja wie du dem Endkunden gegenüber auftrittst. Sollst du gegenüber dem Endkunden "unter Radar" fliegen (er weiß also nichts von dir und du hinterlässt keine Hinweise auf dich im Projekt - auch keinen Adminnutzer auf deine Mailadresse in Contao und dergleichen)? Oder weiß der Endkunde offiziell, dass du als Freelancer/Fachmann von der Agentur zum Projekt hinzugezogen wurdest? Letzteres habe ich manchmal wenn die Agentur bei einer Ausschreibung ihre Expertise auf einem meiner Fachgebiete nachweisen muss. Dann werde ich da offiziell miterwähnt. Das sollte man sich aber auch gut überlegen und nur bei Agenturen tun, deren Qualität man kennt - sonst kannst du schnell auch mal einen schlechten Ruf bekommen, falls die Agentur beim Projekt etwas vergeigt.
    • Achtung: Egal ob der Endkunde von dir weiß oder nicht ... du solltest auf keinen Fall den Endkunden beruflich anbaggern und versuchen die Agentur bei Folgeaufträgen zu übergehen. Das ist absolut schlechter Stil, spricht sich herum und sorgt dafür, dass jegliches Vertrauen zwischen dir und der Agentur hinüber ist. Einzige Ausnahme ist, wenn die Agentur von sich aus sagt, dass sie mit dem Endkunden nicht mehr agieren wollen und ihn dir sozusagen offiziell "überlassen".
      In die Situation kommt man schneller als man denkt. Ich habe schon Endkunden erlebt, die mich ganz offen ansprachen und meinten "man könne das doch sicher direkt und dadurch günstiger in Zukunft machen".


    Zitat Zitat von max-muster Beitrag anzeigen
    Gelten die normale Preise oder den Preis soll mehr sein, weil auf Webseite wird nicht meine Daten als Designer stehen und ich kann auch die erstellte Webseite nicht in Portfolio aufnehmen?
    Das musst du selbst wissen. Wie wichtig ist es dir, dass du die Websites ins Portfolio aufnimmst bzw. wie groß erscheint dir der Nachteil, wenn du das nicht tun kannst. Vielleicht kannst du stattdessen mit der Agentur ausmachen, dass du die Zusammenarbeit mit der Agentur ins Portfolio aufnimmst (also nicht das Projekt, sondern die Tatsache, dass du als Freelancer mit der Agentur arbeitest). Dazu empfiehlt sich dann auch ein Zitat des Agenturchefs in dem er sagt, wie toll du als Freelancer arbeitest. So gewinnst du eine andere, aber ebenfalls wichtige Art von Portfolio, das dir ebenso zukünftig Neuaufträge ermöglichen könnte.
    Geändert von Nina (20.12.2011 um 07:21 Uhr)

  6. #6
    Contao-Fan
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    Hallo Nina,
    herzlichen Dank für die Antwort

    ale Freelancer bei Agentur zu arbeiten wenn es nur um ein Projekt geht, sehe ich ehrlich zu sein keine Vorteile ausser Geld zu verdienen und viel Stress zu bekommen. Ich werde nicht mit dem Kunden kontaktieren, nur mit Agentur. Ich bin nicht sicher dass Agentur in der Lage ist die Kundenwünsche richtig verstehen zu können. Deswegen meiner Meinung nach wird die Erstellung viel länger dauern. Kann man diese ganze Geschichte zeitlich begrenzen?

    Welche Schwierigkeiten bekommt Ihr bei der Arbeit mit Agentur ohne direkten Kontakt mit dem Kunden?

  7. #7
    Administratorin Avatar von lucina
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    Zitat Zitat von max-muster Beitrag anzeigen
    Welche Schwierigkeiten bekommt Ihr bei der Arbeit mit Agentur ohne direkten Kontakt mit dem Kunden?
    Mich erinnert das manchmal an 'Stille Post' - und das sehe ich auch als das Hauptproblem, wenn ich als Freelancerin für Agenturen ohne ausreichendes Hintergrundwissen arbeite.

    Wohlgemerkt, das kann auch anders laufen, wenn man längerfristig zusammenarbeitet und deutlich macht, was geht und was nicht geht, einen engen Kontakt pflegt, Problemstellen benennt und Guidelines setzt, an denen sich auch fachfremde ProjektmanagerInnen entlanghangeln können, von Print beseelte MediengestalterInnen den Unterschied zu einer Broschüre verstehen können, KontakterInnen wenigstens eine vage Ahnung haben, dass sie den Kunden nicht das Blaue vom Himmel versprechen sollten und im Idealfall auch kommuniziert wird, dass mit der Erstellung eine externe Fachkraft verpflichtet wird.

    Ich persönlich muss mich darauf verlassen können, dass die Agentur sauber kommuniziert.

    Das muss alles kein Stress sein, bedarf aber - wie Nina das schon ausführte - einer gewissen Pingeligkeit in der Ausgestaltung der Zusammenarbeit.

    Carolina.

  8. #8
    Contao-Nutzer Avatar von SFuchs
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    Zitat Zitat von max-muster Beitrag anzeigen
    Hallo Zusammen,

    ich habe ein Angebot, dass ich für den Kunde von Agentur eine Webseite erstelle und diese wird verkauft als sie von Agentur erstellt wird.
    Sicherlich habt Ihr schon solche Erfahrung.

    Wie funktioniert das? wer muss den Vertrag vorbereiten, Freelancer oder Agentur? Welchen Bedingungen gelten und wie wird es bezahlt? Gelten die normale Preise oder den Preis soll mehr sein, weil auf Webseite wird nicht meine Daten als Designer stehen und ich kann auch die erstellte Webseite nicht in Portfolio aufnehmen?

    Es geht um Erstellung nur einer Webseite.
    Wenn man auf Stundenbasis gebucht wird braucht man in der Regel, wenn man die Referenz nicht benutzen darf, keinen Vertrag. Wenn man sich Unsicher ist kann man den ausgehandelten Stundensatz schriftlich festhalten und unterschreiben lassen. Wenn die Agentur meint das du die Referenzen für dein Portfolio benutzen darfst lass dir das schriftlich geben - einige Agenturen haben bei Projektabschluss Alzheimer. Im Allgemeinen gilt, Emailverkehr und Schriftverkehr aufheben.

    Geht es um Tages oder gar Monatsbuchungen ist man mit Vertrag besser beraten, dort werden die für dich Relevanten Punkte festgehalten, die Agentur muss es im Gegenzug unterschreiben - und du fängst auch erst dann mit dem Arbeiten an, wenn du den Unterschriebenen Vertrag in der Hand hältst. Festzuhalten ist dein Satz, die Stundenanzahl pro Tag, Tätigkeiten (weil einige Agenturen gerne denken man ist die Eierlegende Wollmilchsau) und weitere für dich relevanten Punkte. Referenzen erst dann schriftlich festhalten, wenn mündlich schon ein Ok gekommen ist.

    Es gilt der Preis den du mit der Agentur festsetzt, wo du dabei ansetzt kommt auf dich, deine Erfahrung und dein Feingefühl an. Wichtig ist auch einigen Agenturen zu sagen das es der Bruttopreis ist, da einige denken das es sich um einen Nettopreis handelt und dann hast du die A Karte.

    Wenn du Tages, Wochen oder gar Monatsweise gebucht wirst, rechnest du auch so ab. Falls du bsp. für eine Woche gebucht wirst, du ins Büro fährst und nach einer Stunde wird dir mitgeteilt das man gar nichts für dich zu tun hat, rechnest du den Tagessatz ab. Lass sich nicht drauf ein nur die verbrauchten Stunden zu verrechnen, da du in der Regel eigene Kunden für die Tätigkeit anders organisieren musstest (oder vielleicht sogar abgesagt hast). Stellt sich die Agentur Quer, nimm einen Anwalt und stelle den gesamten gebuchten Zeitraum in Rechnung.

    Wenn du Überstunden machst, setzt als Tagessatz 8 Stunden fest musst aber 12 Stunden arbeiten (weils drängt) rechnest du die Vier Überstunden in deinem Stundensatz oben drauf.
    Musst du durch die Nacht, über das Wochenende oder über einen Feiertag arbeiten, rechnest du für den Zeitraum 50% auf deinen Satz oben drauf - musst du aber Vertraglich festhalten.
    Kannst du den Auftrag nicht im HomeOffice erledigen, handle mit dem Auftraggeber eine Fahrkostenpauschale aus.

    Was den Kontakt mit den Kunden des Auftraggebers angeht, so agiere ich dort in der regel als "inoffizieller" Mitarbeiter. Heißt ich binde dem Kunden nicht den Namen meiner eigenen Firma/Agentur auf die Nase, ich arbeite im Namen der Firma die mich bucht.
    Wenn kein direkter Kontakt möglich ist, bist du an den Projektleiter gebunden und dem musst du ab un an in den "Hintern" treten. Kommt oft genug vor das du eine Info benötigst für den Projektfortschritt, dem Projektleiter das mitteilst, der den ganzen Tag in Meetings verbringt. Der dich dann am Abend um 20 Uhr informiert und darauf baut das du am nächsten morgen damit fertig wirst, weil dann soll die Kundenpräsentation starten Es kann aber keiner von dir verlangen das du bis 20 Uhr auf Bereitschaft verbringst.

    Das noch dazu, du bist Freelancer und damit eigener Herr über deine Arbeitszeitgestalltung. Das hat der Gesetzgeber so vorgeschrieben. Heißt solange wie deine Arbeitsweise wichtige Termine nicht negativ beeinflusst, kannst du so arbeiten wie du das für richtig hältst.

    Prinzipiell machst du genau das wofür du gebucht wurdest (heißt nicht das du nach Schema F arbeitest, sondern das du mitdenkst), alles weitere ist entweder Extra oder du machst es aus Sympathie weil du es eventuell kannst mit (geht manches mal auch schneller). Sollte der Projektleiter aber wissen und rechtzeitig (nicht zwei Stunden vor Ende der Deadline) informiert werden. Wichtig den Projektverlauf in irgendeiner Form (Schriftlich oder über Emailkontakt) festhalten, nicht da du am Ende den Schwarzen Peter zu geschoben bekommst weil der Projektleiter geschlampt hat.

    Wenn du die Regeln verstanden hast (kommt dennoch vor das man sich die Finger verbrennt *g*) ist das Freelancer leben gar nicht so schlecht. Wenn du die entsprechende Erfahrung mitbringst, kommst du über den Weg an wirklich lukrative Aufträge die sich auch rechnen. Bin jetzt schon seit über 10 Jahren Selbstständig und bin Freelancer, arbeite aber mehr als Freelancer (zu 90%). Mit den "kleinen" Kunden aus dem lokalen Umfeld habe ich persönlich ehr schlechte Erfahrungen gemacht, da sabbelt man sich gerne vier Stunden den Mund fusselig bis dann die Frage kommt "Warum sind sie denn so teuer, hier in der Nachbarschaft gibt es einen der macht das für 400 Euro?", oder man lässt sich ewig Zeit um überhaupt auf das Angebot einzugehen (ich hatte schon einen der kam dann nach sechs Monaten).
    Als Freelancer hast du den Vorteil das du genau das machst für das du gebucht wurdest, was in der Regel dem entspricht wo deine eigentlichen Stärken liegen, die du dann auch ausbauen kannst. Du arbeitest im Team mit anderen, womit du deinen eigenen Erfahrungsspielraum ausbauen kannst. Du wirst mit ganz anderen Schwierigkeiten konfrontiert was deinen eigenen Horizont erweitert. Zudem hat die Teamarbeit auch noch einen Sozialen Aspekt, nur im HomeOffice alleine für Kunden zu arbeiten macht träge in der Birne

    Es ist nicht stressiger als die normale Selbstständigkeit mit eigenen Kunden, es kommt halt auf die eigene Organisation und Disziplin an.
    Geändert von SFuchs (31.12.2011 um 08:12 Uhr)

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