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Thema: Geht ohne CMS überhaupt noch was?

  1. #1
    Contao-Nutzer Avatar von currywurst
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    Standard Geht ohne CMS überhaupt noch was?

    Hallo!

    Ich will mich demnächst als Webdesigner/-entwickler (also Webseiten bauen) selbstständig machen und so etwas Geld nebenbei verdienen. Ich habe gute Kenntnisse in (X)HTML, CSS, PHP, mySQL, sowie solide Grundkenntnisse in JavaScript.

    Nun frage ich mich ob ich ein CMS wie Contao nutzen sollte. Nahezu jede Internetagentur setzt auf irgendein CMS. Um ehrlich zu sein, finde ich das ziemlich schade, da ich ein Freund von "altmodischer Prorgammierung" bin. Ich erstelle Webseiten von von Grund auf komplett selbst, sodass ich über alles genau Bescheid weiß. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ein CMS zu nutzen, ohne zu wissen was da genau vor sich geht und mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass nach einem Update vielleicht etwas nicht mehr funktioniert, habe ich Zweifel ob das der richtige Schritt ist.

    Doch gibt es eine Alternative? Ist ein CMS wirklich effektiver/kostengünstiger? Ist mein ganzes Wissen über PHP & Co nichts mehr Wert? Jeder Hanswurst kann doch nach ein paar Tagen/Wochen mit ein CMS eine einigermaßen anspruchsvolle Webseite erstellen! (Bitte nicht persönlich nehmen!)

    Oder gibt es noch einen Markt für die klassische Webseitenerstellung?

    Wie seht ihr das? Macht es euch gar nichts aus, dass ihr euch so von einem CMS abhängig macht?!

    Freue mich auf eure Antworten!

    Gruß

  2. #2
    Contao-Urgestein
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    Hallo currywurst.

    Ein CMS ist kein System in das ich mich hineindrängen lasse. Ein CMS ist eine System das mit von Haus aus Funktionen bietet die ich sonst alle selbst programmieren müsste, oder eben die die ich benötige. Ein CMS wird von vielen Leuten verwendet und diese Leute kommen auf Ideen auf die du alleine vielleicht nicht kommen würdest.

    Wenn du jetzt jedes mal eine Applikation schreiben würdest wenn du eine Website bauen willst wäre das mit Sicherheit eine sehr teure Website.

    Das CMS hindert dich nicht daran, selbst etwas zu schreiben. Du kannst in Form von Modulen eigene Funktionalitäten implementieren und deinem Kunden zudem noch eine Vielzahl von Contao Erweiterungen bieten die du schon nicht mehr selbst programmieren musst.

    Dein Wissen geht nicht verloren. Was du mit dem CMS an Zeit sparts kannst du in tolle Features oder in die Planung stecken :-)

    Wenn ich euch helfen konnte könnt ihr euch gerne mal
    meine Amazon Wunschliste anschauen. Dankeschön.

  3. #3
    Contao-Fan
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    Hallo currywurst,

    willkommen hier. Da ich gerade nicht soviel Zeit habe: Schon einmal was vom Markt gehört? :-)
    Der Kunde will einfach zu pflegende Seiten haben, in die er sich nicht einarbeiten muss - Contao (als Platzhalter für ein CMS) bietet ihm ein über Jahre ausgereiftes System, dessen Workflow durchdacht und einfach gehalten ist - trotz all der Funktionen, die ein Kunde sich bei seiner Webseite immer vor stellt. Das Ganze soll natürlich trotz Featurevielfalt günstig, sicher und für die Zukunft gerüstet sein. Wenn du all dies selbst programmierst, wirst du wohl bald keine Kunden mehr haben. Das All-in-One-Paket, das CMS heutzutage bieten, ist nur bei sehr großen Projekten evtl. einer Eigenprommaierung unterlegen. Die Wenigsten Anfragen beschäftigen sich noch mit komplett statischen Seiten - für welche dann eventuell die Eigenprogrammierung optimaler wäre.

    Meines Erachtens führt an einem modernen CMS, das langfristig gepflegt wird kein Weg mehr vorbei. Aber natürlich kannst du es auch so machen wie damals der Begründer von Contao - Leo Feyer. Dieser hat Contao in Ermangelung einer konkreten, guten CMS-Alternative geschrieben.

    Ich hoffe, ich konnte die Diskussion ein wenig bereichern :-).

    Viele Grüße und einen schönen Wochenstart
    Alexander

    EDIT: Wie psren schon treffend geschrieben hat, gehen deine Kenntnisse natürlich nicht unter, sondern eventuell noch mehr auf, da du eigene Extensions für Contao programmieren kannst. Siehe hier: https://contao.org/de/extension-list...ompat/any.html und bei Contao <3 insb. auch hier: https://contao.org/de/extension-list...040019.de.html.
    ‎"The basic drives of humans are few: to get enough food, to find shelter, and to keep debt off the balance sheet."

  4. #4
    Contao-Urgestein
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    Klar geht ohne CMS noch was aber auch nur wenn du Kunden hast die das tolerieren. Unsere Kunden wünschen sich ein optimiertes Backend, sowas kannst du alleine garnicht stemmen. Das ist ziemlich sicher

  5. #5
    Contao-Fan Avatar von joe
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    Hallo currywurst

    Das deine PHP Kenntnisse nichts mehr wert sind ist so ja nicht richtig. Wenn du dir ein PHP basiertes CMS aussuchst bietet es dir eher eine solide Grundbasis und beschleunigt daher die Entwicklung und senkt die Gesamtkosten. Natürlich setzt das voraus das du dich mit dem System auseinandersetzt und natürlich sind das auch erstmal Unkosten die dadurch entstehen aber dafür hast du auch weitere Vorteile wie vorhandene Module, eine Community in der du Fragen stellen kannst usw.

    Durch eine größere Verbreitung können viel eher Verbesserungen aufgenommen und Fehler beseitigt werden. Es kommt immer ganz drauf an was der Kunde möchte und in den meisten Fällen ist ein eigenes System eher unwirtschaftlich für den Kunden da er sich dadurch natürlich auch zu 100% an dich bindet. Gerade wenn du eine One Man Army bist birgt das natürlich ein größeres Risiko da es sonst niemanden gibt der dein System kennt.

    Viele Grüße
    Joe
    Trainings und Coachings zur Fort und Weiterbildung sowie Beratung in den Bereichen Contao, JavaScript, jQuery, VueJS, React, PHP, NodeJS und vielen weiteren Themen.

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    Follow me on Twitter @JoeRayGregory

  6. #6
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    Hallo currywurst,

    auch von mir ein herzliches Willkommen in der Contao-Community.

    Wenn ich mir jetzt vorstelle, ein CMS zu nutzen, ohne zu wissen was da genau vor sich geht und mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass nach einem Update vielleicht etwas nicht mehr funktioniert, habe ich Zweifel ob das der richtige Schritt ist.
    Nun wenn Du bedenken hast das Du nicht weist was da 100% genau vor sich geht, dann solltest Du damit beginnen zum Lötkolben zu greifen und anfangen deinen eigenen PC zusammen zu Bauen.

    Und wenn Du damit fertig bist kannst Du dich gleich daran machen "dein" eigenes Betriebssystem zu entwickeln. Oder machst Du keine Updates bei Windows, Linux, Firefox, deinem Antivirenprogramm und Co.?

    Zugegeben das war jetzt ein wenig provokant und ich hoffe Du verstehst es nicht falsch aber Du wirst immer irgendwann an einem Punkt kommen wo Du nicht mehr die von Dir gewünschte volle Kontrolle hast.

    Wenn man es ganz nüchtern in reinen Arbeitsstunden betrachtet ist es so wie andreasisaak es schon sagt, Du kannst niemals alleine das leisten was eine Vielzahl von Entwicklern in der gleichen Zeit leisten. Und dies muss sich zwangsläufig in den Kosten wiederspiegeln!

    Mal ganz davon abgesehen was eine starke Community wie diese hier leistet mit ihrem gesamten Fachwissen, Entwicklern, Ideen, Betatestern, usw.

    Außerdem wenn Du es mal von der Kundenseite aus betrachtest sieht es doch so aus:
    Baust Du die Webseite von Grund auf komplett allein, so ist dein Kunde fast völlig auf Gedeih und Verderb an Dich gebunden.

    Bekommt er jedoch eine Seite die mittels eines CMS erstellt wurde so kann ihm wenn Du es z.B. einmal nicht mehr kannst oder möchtest (aus welchen Gründen auch immer) jede entsprechende CMS-Agentur weiterhelfen.

    Ich finde dies ist ein nicht zu unterschätzendes (Verkaufs)argument wenn Du deinen Kunden die Realisierung seines Webauftritts erklärst und fair mit ihm umgehen möchtest.

    Viele Grüße
    MiTsch
    Wer nichts weiss muss alles Glauben !

  7. #7
    Contao-Nutzer Avatar von darki777
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    Hallo Hanswurst,
    kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Du sparst dir ungemein viel Zeit durch ein CMS, und nur weil du ein CMS benutzt bedeutet das noch lange nicht dass deine Programmierkenntnisse nichts wert sind, du kannst diese dafür verwenden deine eigenen Erweiterungen für das CMS zu schreiben. Damit hast du ein solides und robustes System und hilfst dir / anderen zugleich mit deiner eigenen Erweiterung, wenn gewollt sogar zu kommerziellen Zwecken. Eine komplette Eigenentwicklung eines "CMS" macht in meinen Augen nur dann Sinn wenn der Kunde es absolut ausdrücklich so will (in diesem Fall weis der Kunde ohnehin schon worauf er sich einlässt, unter anderem auch die dadurch entstehenden Kosten) oder falls die Umsetzung sehr spezifische Anforderungen hat (z.B. wenn es eine Webapplikation ist, die Einsatzzwecke sind oft bei den SaaS, PaaS Modellen nachvollziehbar). Mit spezifischen Anforderungen können verschiedene Dinge gemeint sein, wie zum Beispiel soll die Anwendung eine extrem hohe und performance-lastige Ausdauer aufweisen, alle Daten sollen asyncron verarbeitet werden, usw., dann würde ich von PHP ganz weggehen und deine Webapplikation in einer anderen Programmiersprache schreiben (ist aber Geschmackssache, finde aber PHP längst aus der Mode), was dich aber eine lange Einarbeitungszeit kosten wird.


    Viele Grüße
    darki
    Geändert von darki777 (11.02.2013 um 06:49 Uhr)
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  8. #8
    Contao-Nutzer Avatar von currywurst
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    Vielen Dank für eure zahlreichen und freundlichen Antworten! Ich habe eher erwartet, dass ich hier öffentlich gesteinigt werde

    Das was ihr sagt, dachte ich mir selber ja auch schon. Und dass sich hier in einem Contao-Forum niemand "gegen" ein CMS ausspricht, war mir auch klar. Wahrscheinlich wollte ich hier einfach nur in meiner Annahme, dass ein CMS im komerziellen Bereich sinnvoll ist, bestätigt werden.

    Ich werde mir die nächsten Tage und Wochen Contao mal näher ansehen, verstehen wie es funktioniert und wissen was es alles kann. Ich werde mich wohl etwas neu sortieren müssen, mich von dem Anspruch, die volle Kontrolle über alles zu haben, verabschieden.

    Gruß

  9. #9
    Contao-Urgestein Avatar von FloB
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    Eine (für mich zumindest) wichtige Ergänzung: Bietet dir das CMS die nötige gestalterische Freiheit? Die meisten CMS zielen u. a. darauf ab, möglichst viele Themes bereitzustellen, dass wirklich jeder sich schnell eine Seite zusammenklicken kann. Bei Contao wird das hin und wieder auch probiert, finde das aber unnötig bzw. schädlich. Contao wirft mir von Haus aus ein super (natürlich teilweise etwas zu ausführliches) HTML-Gerüst aus, das ich dann nach belieben stylen kann (in wirklich nahezu jeder beliebigen gewünschten Darstellung, ohne irgendwas an den Templates zu ändern!) – deswegen gleicht eine Contao-Seite auch kaum einer anderen. Man muss zwingend sich mit HTML und vielmehr CSS auskennen, um mit Contao etwas anfangen zu können. Das ist aber auch gut so, denn so entsteht vielfältige, (meist) hochqualitative Arbeit. Es gibt sicher auch andere CMS, die diese Möglichkeit bieten, aber das ist eigentlich einer der Hauptgründe, warum ich damals mich für Contao (bzw. TYPOlight) entschieden hatte.

    Generell sehe ich ein Trend zu mehr Eigenentwicklung (grade dank der vielen Frameworks, Server- und Client-seitig), aber grade für die breite Masse der Kunden ist ein (mehr oder weniger) übersichtliches und vielfach erprobtes*Backend einfach das wichtigste (ohne dass sie diesen Wunsch explizit äußern). Für dich als Developer ist vor allem wichtig, dass das Backend (ob es jetzt ein selbstgeschriebenes oder ein CMS ist) sinnvollen und guten HTML-Code auswirft; dann dürfte auch die Entscheidung für ein System (oder eine Eigenentwicklung) relativ einfach sein.
    So long,
    FloB since Nov. 2007 +706P +115P and counting

  10. #10
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    Gesteinigt wurde hier so weit ich weiß noch niemand :-)

    Zitat Zitat von currywurst Beitrag anzeigen
    Und dass sich hier in einem Contao-Forum niemand "gegen" ein CMS ausspricht, war mir auch klar.
    Naja... es kommt eben auf den Anwendungsfall an.

    Wenn ich eine Landingpage für eine Werbeaktion gestalte die sich nicht ändert un die nicht pflegbar sein muss, dann mache ich das immer per Hand.

    Zitat Zitat von currywurst Beitrag anzeigen
    Generell sehe ich ein Trend zu mehr Eigenentwicklung (grade dank der vielen Frameworks, Server- und Client-seitig.
    Auch da kann ich zustimmen. Und vor allem seit viele Frameworks auf composer setzen und man viele Komponenten "einfach so" genutzt werden können.

    Wenn ich euch helfen konnte könnt ihr euch gerne mal
    meine Amazon Wunschliste anschauen. Dankeschön.

  11. #11
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    Es geht schlicht und einfach um die Kohle.
    Ein CMS spart dem Entwickler massenhaft Zeit, also dem Kunden Geld... das ist (wenn man von KMU-Kunden lebt, sag ich mal) meist das Wichtigste. Die wollen später auch nicht für jede Mini-Änderung des Inhalts zum Webmaster und dafür zahlen.

    Erst wenn jemand spezielle Funktionen will und auch entsprechend bezahlt, kannst du auf einmal deine Programmierkenntnisse brauchen. Das finde ich ja das Nette an Contao. Dem kann man beinah so ziemlich alles beibringen, was man individuell braucht :-)

  12. #12
    Contao-Fan
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    Wenn ich über die Frage nachdenke, wie viele Seiten habe ich erstellt die auch wirklich oft geändert werden? In ~60%++ der Fälle freuen sich die Kunde über ein CMS und es ist toll dieses zu haben, schreiben aber nur Weihnachts- und Ostergrüße...

    Hier würde eine statische Seite genauso ausreichen...

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