Shop für mehrere Tausend Bücher: Isotope dafür geeignet?

[jotari]

Hallo zusammen,

ich plane einen Webshop für Bücher mit Isotope umzusetzen. Bevor ich mich allerdings richtig in die Materie einarbeite, wollte ich sichergehen, ob das System dafür auch geeignet ist. Hier ein paar Informationen und daraus resultierende Fragen zum geplanten Shop:

# Die Anzahl der Bücher (und damit der Produkte) beträgt derzeit rund 4.000. Perspektivisch sollen mehrere Tausend Bücher dazukommen, sodass der Bestand später 10.000-15.000 Bücher umfasst. Ist Isotope für so viele Produkte ausgelegt?

# Die Bücher liegen in einer Datenbank außerhalb von Contao und Isotope und werden dort verwaltet. Das ist notwendig, weil der Shop nicht die einzige Plattform ist, auf der die Bücher angeboten werden. Die Datenbank wird also stets exportiert und bei den jeweiligen Vertriebsplattformen importiert. Umständlich, ja, aber aufgrund fehlender Schnittstellen ist eine richtige Synchronisation leider nicht realisierbar. Deshalb die Frage: Ist es (mehr oder weniger) unkompliziert möglich, die Datenbank auch in Isotope zu importieren, oder müsste jedes Buch im Contao-Backend als Produkt neu angelegt/verwaltet werden?

# Bietet Isotope die Möglichkeit einer detaillierten Produktsuche, sprich ist ein Suchformular mit den Feldern Autor, Titel, Verlag, Jahr, ISBN, etc. umsetzbar? Contao selbst bringt von Haus ja keine solche Detailsuche mit.

Kurz und gut: Dadurch dass die Bücher außerhalb von Contao/Isotope verwaltet werden, geht es mir eigentlich nur um die Produktpräsentation und den Bestellprozess auf der Website. Sobald eine Bestellung eingeht, würde diese außerhalb des Shops bearbeitet werden.

Herzlichen Dank im Voraus an alle Helfer!

[k-webdesign]

Hi,

ich denke schon, dass Isotope dafür gerüstet ist. Ich habe einen Shop am Laufen, der durch Varianten ca. 2 Millionen Produkte erzeugt und es klappt.

Für die Datenbank gibt's die Extension Tabimporter von Christian, ich selbst hab aber noch kaum damit gearbeitet. Es müsste damit aber realisierbar sein, die Datenbank einzulesen.

Zur Produktsuche gibts einen Thread,https://community.contao.org/de/show...t=produktsuche, damit kannst du dich mal auseinandersetzen.

Sicherlich muss man an einigen Stellen was anpassen, da jeder Shop seine eigenen Anforderungen hat, aber ich sehe da jetzt kein unüberwindbares Problem.

[Toflar]

# Die Anzahl der Bücher (und damit der Produkte) beträgt derzeit rund 4.000. Perspektivisch sollen mehrere Tausend Bücher dazukommen, sodass der Bestand später 10.000-15.000 Bücher umfasst. Ist Isotope für so viele Produkte ausgelegt?

Die Performance ist immer so eine Sache. Also wenn ich einfach eine kurze Antwort zur Verfügung hätte, würde ich sagen "Isotope wurde für Flexibilität gebaut, nicht für eine riesige Anzahl Produkte". Ob Isotope performant ist, hängt allerdings von so vielen Faktoren ab, die du alle beeinflussen kannst wenn du willst. Eine Auswahl davon:

• Preise können nicht auf der Datenbankebene gefilter werden, weil sie sehr komplex sein können mit Staffelpreisen und Regeln etc. Sortieren nach Preis heisst also, Isotope muss sich alle Produkte laden und auf PHP-Ebene filtern --> lahm.
• Regeln generell sind langsam. Wenn du nur einen Preis pro Produkt hast, dann kannst du davon ausgehen, dass alles ziemlich performant läuft
• Wenn dein Server lahm ist, ist alles lahm. Man nehme Geld, bezahle Leute für einen anständigen Speed-Server-Setup und erhalte Performance.
• Wenn Isotope immer noch lahm ist: Man nehme Geld, bezahle Leute für eine kundenspezifische Analyse und nehme Optimierungen vor und erhalte Performance.

Es ist also prinzipiell immer eine Frage deines Budgets, wie performant dein System ist. Als allgemeiner Hinweis: Facebook wird in PHP geschrieben und es ist trotzdem schnell. Man kann immer, wenn man will.

# Die Bücher liegen in einer Datenbank außerhalb von Contao und Isotope und werden dort verwaltet. Das ist notwendig, weil der Shop nicht die einzige Plattform ist, auf der die Bücher angeboten werden. Die Datenbank wird also stets exportiert und bei den jeweiligen Vertriebsplattformen importiert. Umständlich, ja, aber aufgrund fehlender Schnittstellen ist eine richtige Synchronisation leider nicht realisierbar. Deshalb die Frage: Ist es (mehr oder weniger) unkompliziert möglich, die Datenbank auch in Isotope zu importieren, oder müsste jedes Buch im Contao-Backend als Produkt neu angelegt/verwaltet werden?

Ein Import via Datenbank ist immer möglich. Man muss aber wissen wie sie aufgebaut ist. Man kann auch einen kundenspezifischen Importer entwickeln, der genau das tut, was er soll. Wieder eine Frage des Budgets.

# Bietet Isotope die Möglichkeit einer detaillierten Produktsuche, sprich ist ein Suchformular mit den Feldern Autor, Titel, Verlag, Jahr, ISBN, etc. umsetzbar? Contao selbst bringt von Haus ja keine solche Detailsuche mit.

Das geht, ja.

Kurz und gut: Dadurch dass die Bücher außerhalb von Contao/Isotope verwaltet werden, geht es mir eigentlich nur um die Produktpräsentation und den Bestellprozess auf der Website. Sobald eine Bestellung eingeht, würde diese außerhalb des Shops bearbeitet werden.

Dann stellt sich die Frage, ob Isotope geeignet ist für dich. Die Produkte werden nicht in Isotope gepflegt und die Bestellungen ebenso wenig. Warum dann nicht ein Modul, dass genau das tut was es soll? Daten von irgendwo darstellen und Bestellungen irgendwo hinsenden?

[k-webdesign]

Dann stellt sich die Frage, ob Isotope geeignet ist für dich. Die Produkte werden nicht in Isotope gepflegt und die Bestellungen ebenso wenig. Warum dann nicht ein Modul, dass genau das tut was es soll? Daten von irgendwo darstellen und Bestellungen irgendwo hinsenden?

Weil das vermutlich Geld kostet, das kein Kunde zahlen will Aber die Anpassungen dazu könnten noch teurer werden

[Toflar]

Joa, ich sag immer wieder das gleiche: Wer Open Source wählt weil es "kostenlos" ist, hat Open Source nicht verstanden.

[jotari]

Danke euch beiden für die ausführlichen Antworten!

Schön zunächst zu hören, dass es prinzipiell klappen würde. Auf eine Lösung "out of the box" bin ich übrigens gar nicht eingestellt, sondern ich rechne mit entsprechenden Anpassungen.

Dann stellt sich die Frage, ob Isotope geeignet ist für dich. Die Produkte werden nicht in Isotope gepflegt und die Bestellungen ebenso wenig. Warum dann nicht ein Modul, dass genau das tut was es soll? Daten von irgendwo darstellen und Bestellungen irgendwo hinsenden?

Ja, das ist genau der Knackpunkt. Ich brauche de facto keinen kompletten Isotope-Shop, sondern würde das System nur bis zu einem bestimmten Punkt nutzen. Auch jede andere Shop-Lösung wäre überdimensioniert. Insofern wäre ein eigenes Modul die zielgerichtetere Lösung. Hier stellt sich mir aber die Frage, was sinnvoller ist: ein bestehendes System bis zu einem bestimmten Punkt zu nutzen und Potenzial zu verschenken, oder eine schlankere und eventuell auch performantere Lösung selbst zu entwickeln.

[Toflar]

ein bestehendes System bis zu einem bestimmten Punkt zu nutzen und Potenzial zu verschenken, oder eine schlankere und eventuell auch performantere Lösung selbst zu entwickeln.

Meine ehrliche Meinung: Mach eine Spezifikation und wähl die zweite Variante. Du bist unabhängiger und kriegst eine massgeschneiderte Lösung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du auf Dauer glücklicher damit sein wirst.

[jotari]

Danke für deine Einschätzung, Toflar! Mir ist eine passgenaue Lösung eigentlich auch lieber, zumal das Projekt langfristig ausgelegt ist. Die "schnelle Lösung" muss und soll es deshalb gar nicht sein.

Was ich mich nun aber frage: Ist es besser, Contao mittels einer eigenen Extension zu erweitern, oder reicht es, die nötigen PHP-Skripte dort einzubunden, wo sie gebraucht werden (Inserttags)? Die letztere Variante müsste auf jeden Fall Update-sicher sein, da unabhängig von Contao. Und die Skripte wären teils schon da (Vorgängerversion des Projekts), sodass sie nur angepasst und hinsichtlich des Funktionsumfangs erweitert werden müssten.

[schumja]

Ließe sich das ganze nicht auch per metamodels und efg umsetzen? MM zum einbinden der Tabellen und zur Darstellung. Eine Synchronisation zu den bestehenden Tabellen könnte evtl sogar automatisch per cron erfolgen und den bestellvorgang dann per efg. Die Daten ließen sich im System speichern un weiterverwenden und gleichzeitig per Mail verschicken. Damit wäre doch alles was Du brauchst abgedeckt oder?


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[Toflar]

Externe PHP-Skripte einbinden: Niemals. Das ist immer böse, sowas

[jotari]

@schumja:
Vielen Dank für den Tipp mit den MetaModels! Die Erweiterung kannte ich zwar vom Namen her, mehr aber auch nicht. Damit werde ich mich mal genauer beschäftigen.

@Toflar:
Ich habe im Forum mal nach "php skripte einbinden" gesucht und auch ein paar Threads gefunden. Dort ist dann gefahrlos auf die Inserttags verwiesen worden, weshalb ich mir darüber keine sonderlich großen Gedanken gemacht habe. Könntest du mich vielleicht kurz aufklären, warum das "immer böse" ist?

[Toflar]

Naja, entweder du baust auf einer Basis auf oder du lässt es bleiben. Ich war immer gegen diesen InsertTag. Das ist einfach ein Gefriemel. Contao ist modular aufgebaut und bietet so viele Möglichkeiten, sich sauber einzuklinken, dass man davon Gebrauch machen sollte.

Ausserdem hält man sich an eine File-Struktur, an gewisse Contao-Grundsätze, erhöht die Wiederverwendbarkeit, die Maintainability etc. pp.

[jotari]

Danke, Toflar, für den kurzen Exkurs. Ich habe die Inserttags bisher als ganz praktisch empfunden, dabei aber mehr die Contao-Nutzer- als die Contao-Entwickler-Brille aufgehabt. Die Argumentation, das System als Basis zu nutzen, statt es zu unterwandern, leuchtet ein.

[Toflar]

InsertTags sollen ja auch genau das sein: praktisch. Im Sinne von "mal eben schnell". Alles was mit InsertTags geht, geht auch mit "normaler" Programmierung. Aber nicht falsch verstehen: Ich persönlich nutze InsertTags auch, nur diesen File-Dings nicht