Konkrete Joomla-Nachteile

[Nina]

Welche konkreten (greifbaren) Nachteile seht ihr bei der aktuellen Joomla-Version im Vergleich zu TYPOlight? Ich möchte einen potentiellen Kunden erläutern, weshalb er sich eher für TYPOlight anstatt Joomla entscheiden sollte und dachte mir, dass eine Sammlung der Argumente sicher auch für andere hier spannend ist.

• Nachteile für den Administrator
• Nachteile für Redakteure

[Nina]

Hier einige Nachteile die mir bekannt sind. Ich weiß allerdings nicht, ob ich da noch am aktuellsten Stand bin:

• Kein mehrstufiges Versionsmanagement (Undo/Version)
• Nicht mehrere Websites m. unterschiedlichen Domains in einer Installation
• Gute Erweiterungen wie Kalender, Newsletter, Gästebuch, Glossar sind nicht im Core enthalten (nur per Third Party Addon)
• Keine LiveUpdate-Funktionalität
• Aus Sicht von komm. Entwicklern ein Nachteil: steht nur unter GPL, nicht LGPL
• basiert nicht wie TL auf PHP 5

[ku-ma-122]

Ich denke hier sollten nicht nur die Nachteile eines Systems skizziert werden, sondern auch die Vorteile. Denn genau da muss dann ja bei TL noch Arbeit investiert werden

Nachteile:

• großer Anteil an doppelten, fehlerbehafteten Erweiterungen die Hackern den Zugang ermöglichen!
• Schlechtes Rechtemanagement

Vorteile:

• Gute Communityerweiterungen
• Riesiger Pool an Templates die sehr einfach eingebunden werden können!!!
• Bridges zu z.B. vielen Forensystemen

Das sind jetzt Punkte die mir an TL noch fehlen. Vor allem in Richtung "mitmachweb" für FE-User gibt es leider sehr wenig, ist aber heute ein wichtiges Argument für oder gegen ein CMS.

[Nina]

Ich habe bewusst nur um die Nachteile gebeten. Wenn wir hier auch noch die Vorteile besprechen, würde das nur ein großes Hin und Her werden. Mir gehts aber tatsächlich erstmal nur um die konkreten Nachteile von Joomla im Vergleich zu TL.

Die Vorteile anderer CMS-Systeme im Vergleich zu TYPOlight kann man ja an anderer Stelle bereits in Feature Requests für TYPOlight umsetzen

[Fabster]

Ich kenne Joomla nur noch in der 1.0 Version. Evtl. sind ein paar der folgenden, fr mich gravierenden Nachteile, ja in der 1.5 behoben, was ich aber nicht glaube:

- kein granulares Rechtemanagement
- keine seitenbasierte Struktur bei den Inhalten (Artikeln), was es für nicht so erfahrene Nutzer schwer zu verstehen macht
- Backend-Usability ist insgesamt schlechter, gerade für nicht so internetversierte Nutzer. Hängt auch mit dem Rechtesystem zusammen
- bei etwas "aufwendigeren" Layouts wird es schnell zeitaufwendig, weil man viel per Hand anpassen muss. Daher sehen viele Joomla-Seiten vom Gefühl her "gleich" aus

[Dani]

Nachteile:

1. Unübersichtlichkeit des Backends (finde ich)
2. (X)HTML-Code ist doch nicht valide, oder doch?
3. mehr Entwickler, mehr unnötiger Code
4. ich denke das System ist langsamer, als TYPOlight

[OneChance]

Also ein riesen manko bei Joomla ist auch das einfach jede Erweiterung die mann testen oder installieren will immer erst runtergeladen um dann entpackt wieder hochgeladen werden zu können. Das heist das mann immer den doppelten Trafik hat bei fast allem was mann tut.
Das war einer der Hauptgründe warum ich gewechselt habe.
Das Joomla es bis heute nicht geschaft hat ein vernünftiges Rechtemanagment auf die Beine zu stellen ist ein massiver Nachteil.
Da gäbe es ja noch vieles mehr aber die meisten Dinge habt ihr ja schon angesprochen.
Hoffentlich kannst Du deinen Kunden überzeugen, denn er mag vielleicht jetzt noch erkennen welchen Unterschied es macht aber mit TL wird er Glücklicher sein.

[lindesbs]

Mich hat an Joomla die extreme Unuebersichtlichkeit am meisten gestoert. Im Backend, im Forum, in den Extensions, den Mambots, Themes. Alles irgendwie "ungreifbar".

Und mit eines der grossen Mankos ist, wie auch schon gesagt, das Templating. Aufwaendig und schwer zu handlen. Man verliert sehr schnell den Ueberblick. Auch bei den freien Templates. Und mitttlerweile braucht man bei vielen Seiten nicht mehr in den Header schauen, um zu sehen, das es Joomla ist.

[ku-ma-122]

Ich habe bewusst nur um die Nachteile gebeten. Wenn wir hier auch noch die Vorteile besprechen, würde das nur ein großes Hin und Her werden. Mir gehts aber tatsächlich erstmal nur um die konkreten Nachteile von Joomla im Vergleich zu TL.

Ich versteh das schon

Nichtsdestotrotz sollte man seinen Kunden nicht nur erklären warum das neue System besser ist, sondern auch in welchen Bereichen noch Lücken sind. Für den "normalen" Kunden - der z.B. keine Communityfeatures benötigt - sind im Vergleich TL <-> Joomla keine Vorteile zu Gunsten von Joomla mehr zu sehen, wohl aber für TL

In anderen Bereichen, sieht es vielleicht wieder ausgeglichener aus. Da kann man seinem Kunden aber - wie ich es auch mache - mit vollem Stolz erklären, dass an TL eine zwar kleinere aber dafür in weiten Teilen professionellere Entwicklercommunity arbeitet und Extensions für alle Anwendungsfälle programmieren kann (klar das man dafür auch mal ein paar Euros zahlen muss).

[bfink]

Hallo,

ich arbeite sowohl mit Joomla als auch mit TYPOlight.

Joomla würde ich nicht verwenden, wenn:
- das Rechtesystem der Site mehrere unterschiedliche Rollen und Zugriffberechtigungn vorsieht
- die Site mehrsprachig sein soll (JoomFish ist meiner Meinung nach aufwendiger als TYPOlight)
- der Anwender ein aufgeräumtes und eingeschränkes Backend bekommen soll

Da ich sowohl in Joomla als auch in TYPOlight YAML verwende, ist das Erstellen des Layouts in beiden Systemen der gleiche Aufwand.

gruss
bfink

[matze]

Alle, die sich hier so rege beteiligen, schauen doch auch bitte mal hier rein:
Nachteile zu Typo3

Danke!

[kretschi]

meine bisherigen joomla (negativ) erfahrungen waren:

- langsam oder eher zäh -> vor allem im backend.
- templates erfordern viel einarbeitung.
- das fertige layout, kann u.u. durch eine erweiterung "gesprengt" werden
- soweit ich es noch weiß ist der erzeugter code (ohne anpassungen) nicht valide.

[b2m]

Hi zusammen,

in Anbetracht der Tatsache, dass J! 1.0 seit April 2009 nicht mehr weiter supportet wird, der Nachfolger J! 1.5 seit über einem Jahr stabil läuft und die Alpha von J! 1.6 veröffentlicht ist sollte man mit einigen Vorurteilen gegenüber dem "alten" Joomla aufräumen. Zum Beispiel bei der Validität des Quellcodes: der Quelltext ist inzwischen (abhängig vom Template) valide und bis auf einige wenige Systemausgaben komplett per Overwrite im zugehörigen Template steuerbar.

Also sollte man diesen Argumentationspunkt diesbezüglich abändern, dass nicht aller Quelltext vom Template aus steuerbar ist, aber auch das sind nur wenige Zeilen was fast keinem auffällt.

Da wir aber bei "Nachteilen" sind, da kann ich auch noch etwas beisteuern:

• Aufwendiges Updaten von Erweiterungen: Es gibt kein zentrales Extension Repository wie bei TL. Es gibt zwar eine offizielle Erweiterungsseite, diese wird aber nicht von allen Entwicklern gefüllt bzw. gepflegt. Informationen über Updates bekommt man bei jeder Erweiterung auf andere Arten was meist meist in einer Odyssee im Internet endet.
• Features nicht konsequent umgesetzt: Einige Features sind zwar im Code umgesetzt, aber nicht integriert worden (keine Zeit, Entwickler gegangen...). Als Beispiel sei z.B. das Fehlerlogging genannt, welches nur durch einen zusätzlichen Eingriff in den Code aktiviert werden kann.
• Kein SystemLog, daher sind Fehlersuchen recht aufwendig
• Nicht so flexibel: Joomla! ist nicht modular aufgebaut wie Typolight. Um z.B. eine Bildergalerie in einen Artikel einzubinden benötigt es zusätzlicher Erweiterungen (Plugins oder Module), die oft nicht mit der zusätzlich installierten Bildverwaltung (Komponente) funktionieren/kompatibel sind, oder selbst geschrieben werden müssen.
• Nicht modifizierbar: Durch das Komponenten/Module/Plugin-Modell von Joomla! ist es nur über Umwege bzw. oft auch gar nicht möglich bestehende Erweiterungen um Einstellungen oder Datenbankfelder zu erweitern.
• Mehraufwand bei Entwicklung von Erweiterungen: Es bietet sich einem Entwickler einer Erweiterung für Joomla! recht viel Gestaltungsmöglichkeit bei der Administrationsoberfläche... was aber auch einen entsprechenden Mehraufwand bedeutet.
• Datenbankstruktur nicht vom System überprüft: Die Datenbankstruktur muss von den Entwicklern der Erweiterungen selbst gepflegt werden. Dies führt häufig zu Datenleichen.

[ChrMue]

Joomla war das erste CMS, mit dem ich gearbeitet habe. Erst in der 1.0 Version. Auch zur Zeit betreue ich noch einige Seiten mit Joomla 1.5.
Allerdings fällt mir immer wieder auf, dass es bei sehr vielen Beiträgen schon recht unübersichtlich wird. Auch das Backend braucht einiges an Erklärung, bevor ein Kunde damit zurecht kommt. (kein direkter Zusammenhang zwischen Navigation, Seite und Inhalt.
Die Vielzahl der Templates habe ich nie genutzt. Kunden wollen etwas Individuelles und nicht "ihr" Webseiten-Layout irgendwann bei anderen Firmen wiederfinden.
Bzgl. Bildergalerie hoffe ich, dass bei TYPOlight die neue sich in Planung befindliche Galerie gut wird. Da gibt es bei Joomla natürlich schon mehr (@b2m: die JoomGallery ist bei mir immer noch im Einsatz)
Mit großen Webseiten habe ich noch keine Erfahrung in TYPOlight, da bin ich gespannt.

[b2m]

Hi

Bzgl. Bildergalerie hoffe ich, dass bei TYPOlight die neue sich in Planung befindliche Galerie gut wird. Da gibt es bei Joomla natürlich schon mehr (@b2m: die JoomGallery ist bei mir immer noch im Einsatz)

Jep die Joom hat sich auch gemacht und schade, dass ich nicht mehr die Zeit habe da aktiv mitzuentwickeln .

Bezüglich der Bildergalerie bin ich auch gespannt was da rauskommen wird und ob sie diesen Grad an Spezialisierung hervorbringt wodurch sich Joomla-Komponenten von den meisten Typolight-Modulen unterscheiden.

ciao b2m

[w3scout]

hier noch ein paar Nachteile für Entwickler und indirekt damit auch für Kunden:

- die Entwicklung individueller Erweiterungen ist, sofern es keine bereits existierende Lösung gibt die als Basis verwendet werden kann, erheblich zeitaufwendiger und damit teurer, da im Vergleich zu TL viel mehr Code (z.B. für das Backend) geschrieben werden muß - das gilt insbesondere für die Joomla 1.5 API und wird sich mit dem Erscheinen der 1.6er Version nicht ändern.

Ein weiteres Argument: "Zukunftssicherheit"
es gibt im Netz bereits kontroverse Diskussionen um dieses Thema ("hat Joomla eine Zukuft?").

Ein großer Vorteil von Joomla war bisher die Verfügbarkeit kommerzieller und qualitativ relativ hochwertiger Erweiterungen, durch die z.B. auch fehlende Kernfunktionen nachgerüstet werden konnten. Nachdem diese aber vor Kurzem aus lizenzrechtlichen Gründen aus dem JED (= Joomla Extension Directory) verbannt wurden sofern sie nicht unter GNU/GPL verfügbar gemacht wurden (und das JED nun um fast 2000 Erweiterungen ärmer ist), ist zu vermuten, das kommerzielle Anbieter aufgrund der restriktiven Lizenzpolitik Joomla den Rücken kehren werden, falls sie es nicht schon getan haben.

[djmugge]

Ich betreue insgesamt ca. 10 Joomla Seiten für unterschiedliche Projekte, Communities und Themenbereiche und komme dabei immer wieder an die gleichen Punkte, was die Nachteile angeht:

- Rechteverwaltung
Darauf warten wohl alle, das sich das mit der 1.6 nun endlich verbessert und die Rechteverwaltung erweitert und durchdachter umgesetzt wird. Auch wenn es hierzu Komponenten gibt, deren Instalallation, Konfiguration und Nutzung umständlich und schwer nachvollziehbar ist, die goldene Lösung ist das mit Sicherheit nicht.

- Updates
Joomla Core an sich wird aktualisiert, insbesondere wenn es um bekannt gewordene Sicherheitslücken geht, meist recht fix. Andere Fehler und Verbesserungen können schon mal dauern. Das sieht man an der Zeitspanne 1.5.15 bis 1.5.17 (die nur 3 Tage nach der 1.5.16 erschienen ist).
Was die Komponenten und Module angeht, sieht das schon anders aus. Es gibt keine zentrale Updatemöglichkeit für alles, die Komponenten müssen einzeln überprüft und aktualsiert werden. Bei grossen Projekten mit viel Schnickschnack und Komponenten wird das mühsam und unübersichtlich.

- Design / Templates
An sich mit CSS ganz gut zu erstellen, dennoch braucht es eine intensive und meist schwere Einarbeitung in Quellcode und Core von Joomla selbst. Es gibt Templates wie Sand am Meer, viele kopiert und dupliziert und mit eigener Signatur versehen. Das gibt oftmals unerwartet Probleme, die muss ich nicht haben und viele andere sicherlich auch nicht.

- Inhalte / Übersichtlichkeit
Bei 100 und mehr Artikeln kann es schon mal unübersichtlich werden. Hierzu helfen nur eine gut strukturierte Hierarchie für Bereiche und Kategorien, in denen sich die Inhalte befinden. Hat man hier "oberflächlich" gearbeitet, kriegt man irgendwann Probleme.

- Fazit
Auf Empfehlung eines bekannten Webdesigner habe ich mir nun mal die Demo von Typolight angesehen. nachdem ich erst an ein Abkömmling des Flaggschiff Typo 3 dachte, war ich aber doch positiv überrascht. Wenn nun die Erweiterungen und Templates das noch hergeben, was sie versprechen, werde ich mir ernsthaft Gedanken über einen Systemwechsel machen. Viele Seite sind in die Jahre bekommen oder nur provisorisch erstellt, aber nie wirklich fertig gestellt worden.

[do_while]

Hallo djmugge,

na dann Willkommen bei TYPOlight!