Mal davon abgesehen, dass ich von der Sache her ebenfalls für den Erhalt des für das MarkUp praktischen Artikel-Containers bin - es sollte bei derartigen Überlegungen m. E. auch die Investitionssicherheit im Auge behalten werden. Meinetwegen gerne als Option, wenn es denn Gestaltern von kleinen Webseiten so entgegen kommt. Mir ist das egal, weil bei mir kleine Seiten höchstens mal nebenbei angesagt sind. Ich brauche vor allem Übersichtlichkeit in großen Strukturen und da spielen solche Aspekte für den Gesamtaufwand eine zentrale Rolle. Ohne Usergruppen übervorteilen zu wollen, es ist nunmal einfach so, dass der eventuelle Vorteil eines Wegfalls vernachlässigt werden kann, weil man Aufbau und Pflege kleiner Webseiten so oder so ratzfatz erledigt hat. Diesbezügliche Klagen wären deshalb nach meiner Meinung Leiden auf hohem Niveau.
Um es klar zu sagen, fielen Artikel weg, hätte ich (und wohl nicht nur ich) einen inakzeptabel hohen Aufwand mit der Umstellung und ich müsste unabhängig von der Art der Umsetzung ernstlich darüber nachdenken, Contao sobald wie möglich den Rücken zu kehren bzw. lieber ein Relaunch mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ohne dies zu kritisieren, denn meine pers. Bedürfnisse sind natürlich strategische Entscheidungen der CMS-Weiterentwicklung kaum relevant, die tiefgreifenden Änderungen bei Contao 3 foppen mich jedenfalls schon genug. Ein paar möglicherweise nützliche neue Features wiegen die Umstellungskosten inkl. des Einpflegens zahlreicher individueller Anspassungen wahrscheinlich bei weitem nicht auf. Es wird also richtig teuer werden. Ab und an kann man das akzeptieren, aber nicht alle paar Monate aufs Neue und schon garnicht für Verschlimmbesserungen, sorry.
Natürlich ist es richtig, alles und auch dieses Feature mal zu hinterfragen. Meine Meinung dazu, wie anscheinend die der meisten Contaorianer: Nein, bitte nicht! Verbesserungen der BE-Usability hielte ich hingegen in einigen Bereichen für sehr wünschenswert. Manches empfinde ich als sehr gut gelöst und einiges als reichlich umständlich. U. a. stets sichtbare Info-Elemente, das wär doch mal was. So dass man sich u. a. nicht dauernd einen Wolf scrollen muss, bloß weil man weiter unten in den Formularen die Id nicht mehr im Kopf hat. Horizontal ist wahrlich genügend ungenutzter Platz vorhanden. An einigen Stellen wären daneben optionale aufgabenbezogen definierbare Workflows statt Mega-Formulartapeten für Redakteure wahrscheinlich praktischer. Und wie wäre es mal mit einer BE-Bedienbarkeit evtl. in Richtung der Extension "extContao", die leider in einem bugbehafteten und nicht mehr weitergepflegten Proof of concept stehenblieb? Nur wenn, dann möglichst ohne Verwendung des krüppligen extJs-Frameworks. Dass das BE bei diversen anderen CMS noch schlimmer ist, macht das von Contao noch lange nicht gut. Hinter dem akt. Stand der Technik weit zurück. Drag & Drop z. B. nur in schwer auffindbaren Spurenelementen vorhanden und Synchronisation zwischen Server- und Entwicklungsversion gibts auch nicht. Das Update von Major-Releases inkl. Extensions für große Sites der blanke Horror. Liste verlängerbar, nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Nichts davon essentielle Dinge, die gegen Contao sprächen. Gut Ding braucht eben Weile. Doch was den Wegfall grundlegender Komponenten wie Artikel angeht, wie gesagt bitte die Investitionssicherheit insbesondere für größere Seiten nicht außer Acht lassen.
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