Ich finde es wirklich interessant. Ich hatte das ja vor geraumer Zeit schonmal in einem Thread angesprochen - Ihr bei PCT versteht den Witz der Sache echt nicht ganz.
Ihr nutzt ein OpenSource-Projekt um Geld zu verdienen, soweit so gut. Dann kritisiert Ihr auf äusserst uncharmante Art und Weise das Projekt, dass Euch füttert. Darauf angesprochen, versucht Ihr den Deckel drauf zu machen, und Euren Kunden in Euer Forum "umzuleiten", möglicherweise um negative Kommentare hier nicht öffentlich zu haben, dass will ich aber gar nicht beurteilen. Dann nehmt Ihr das Projekt auch noch her, und versucht, es durch Änderungen in Code und Struktur, so umzustricken, dass die Benutzer an Euch, und nicht an das Projekt gebunden werden.
Jetzt aber auch noch spendenfinanziert mit kaufen gleich zu stellen, geht dann doch etwas weit. Aber es zeigt, wie Ihr so denkt, eben nicht nur in einer Sache, sondern scheinbar ganz generell.
Ich rege daher bei Euch mal folgenden Gedankengang an: wenn man an allen Ecken und Enden ansteht, ist es der richtige Zeitpunkt, mal ein bisschen Abstand zu nehmen, und sich das mal genauer und vor allem unvoreingenommen anzusehen. Es ist in der Regel nicht wie bei dem Witz mit den Geisterfahrern. Kennst Du? Meldung im Radio, Geisterfahrer unterwegs. Der Typ am Steuer lacht, meint: Einer? Hunderte!
So kommt mir das aktuell bei Euch vor. Und bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Euch persönlich, die Beiträge hier im Forum sind ja meist recht nett und hilfreich, aber Eure Idee des Geld verdienens finde ich mehr als merkwürdig.
Vielleicht ist das ja in Berlin anders, als am anderen Ende der Republik, das kann ich nicht beurteilen. Aber wenn mir dauernd Gegenwind entgegen blässt, denke ich schonmal drüber nach, ob es nicht vielleicht intelligenter wäre, sich in Windrichtung zu stellen...?
Und genau diese Frage trifft den Punkt, und erklärt Euer Verhalten nur zu gut (und auch den Gegenwind, den Ihr damit erfahrt). Ich gebe gerne mal den Erklärbär: Eine Spende ist etwas, was jemand leistet, ohne einen bestimmten Grund oder Hintergedanken. Dieser jemand signalisiert damit seine Unterstützung für etwas, er will damit nicht irgendwelche Rechte erwerben, oder in irgendeiner Form eine Gegenleistung auslösen.
Vielleicht wird es an einem anderen Beispiel deutlicher: wenn Du bei einer Tafel (Lebensmittel für Bedürftige) spendest, egal ob Sach- oder Geldspende, würdest Du doch dafür auch nicht erwarten, dass Du Dich dann anstellen darfst, oder? Wenn ich mir hingegen eine (hier nur theoretisch vorhandene) Eintrittskarte für eine Tafel kaufen würde, dann würde ich daraus durchaus das Recht ableiten, mich anstellen zu dürfen. Ein Bezahlmodeel ist ganz klar etwas anderes: ich erwerbe für eine Sach- oder Geldleistung ein bestimmtes Recht, dass ich dann bitte auch gerne genau so wahrnehmen würde, wie vor Vertragsschluss festgelegt. Du siehst alleine schon den Unterschied in den verwendeten Bezeichnungen. Erwerben, Recht, Vertragsschluss sind alles Worte, die Du im Zusammenhang mit Spenden nicht findest... Merkste selbst, oder?
Ich kann das schon verstehen, nicht jeder hat die Idee, Möglichkeit oder das Verständnis, warum in unserem Sozialstaat Dinge funktionieren. Man muss bereit sein, etwas zu geben, ich z.B. stelle mich einmal die Woche in Hitze wie Kälte, um Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen, damit die sich von Ihrem Hartz-IV auch mal nen Kinobesuch leisten können. Soweit muss es ja gar nicht gehen, aber wenn man schon aus einem kostenfreien Projekt seinen Geldnutzen zieht, so wie viele hier im Forum, dann kann man das eben charmant, oder uncharmant machen. Welche Version Ihr bislang genommen habt, zeigt u.a. dieser Thread. Ob Ihr das ändert, bleibt Euch überlassen, und wird in Zukunft ja ebenso so offensichtlich sichtbar sein, wie Euer jetziger Ansatz!
Schönen Nachmittag nach Berlin!
EDIT sagt: Und mal ganz ernsthaft, ich empfehle es immer wieder, geht mal zu einer Tafel, und helft dort mal einen Vormittag mit. Kisten schleppen, Zeug sortieren, ausgeben. Das erdet einen ganz ungemein, wenn man sich mal so ganz deutlich und direkt vor Einem verdeutlicht, wie schnell Geld und materieller Status verloren gehen können, und aus was für (Sorry für den Ausdruck) sch*** Gründen. Wenn man sich das etwas mehr vergegenwärtigt, dann überdenkt man vielleicht sogar mal den eigenen Stand zu solchen Dingen, und hinterfragt, ob man an mancher Stelle das Geld nicht zu hoch hängt. Verdienen müssen wir alle was, ob wir das bis auf's Letzte ausquetschen, und dafür Unmut produzieren, ist aber durchaus uns selbst überlassen. Geh mal zu einer Tafel, die freuen sich immer, wenn starke Männerarme Kisten schleppen!