Ich mag Contao sehr. Ich finde es in großen Teilen super, doch immer wieder gibt es Dinge die ich mir anders wünschen würde.
Ich verbringe regelmäßig Zeit damit bestimmte Funktionen mit anderen CMS zu vergleichen.
Daraus ist bei mir ein Zweifel am Namen "Contao Open Source CMS" gekommen. (Nicht nur bei Contao)
Ist Contao überhaupt ein CMS?
Inzwischen christallisiert sich bei mir die Meinung heraus dass es das nicht ist. Genausowenig wie Typo3 und Wordpress sowieso nicht.
Was ist die Aufgabe eines CMS?
Wie der Name schon sagt ist ein CMS ein System zur Verwaltung von Inhalten. Verwaltung (!) Hier steht nichts von der Darstellung im Frontend.
Was soll denn nun diese Haarspalterei?
Immer wieder werde ich von Kunden gefragt:
- Klar, geht. Transfer-Skript bauen und gut ist."Unsere Seite ist mit Typo3 gemacht, wir wollen gerne die Daten auf der neuen Website übernehmen"
- Kann man schon machen... ich finde es halt zu umständlich für den einfachen Anwendungsfall.Aber wäre es nicht besser wenn wir das gleich mit Typo3 machen?
Was ich gerne sagen würde:
Hat noch jemand den Traum?Mit welchem System wir die Website umsetzen ist am Ende vollkommen egal. Die Daten liegen in der Datenbank. Beide Systeme bieten eine einheitliche Rest-API an. Ich kann die Daten mit meinen Frontend-Modulen von Contao benutzen. Ich kann sie mit Typo3 benutzen. Und sogar Ihre App kann mit den Daten gefüttert werden. Auch ein import in InDesign von gefilterten Daten ist möglich.
Die Migration zwischen den beiden und anderen Systemen ist ein Kinderspiel.
Nicht alles immer für verschiedene Systeme auf verschiedene Arten zu lösen? Dass jeder sein eigenes Süppchen kocht?
Durch Composer wird die Mehrfachnutzung von Komponenten in vielen Applikationen kindereinfach.
Wäre es nicht toll wenn das mit der Inhalts-Verwaltung auch so wäre?
Eine Zusammenarbeit von mehreren Systemen im Sinne einer CMSIG (Content Management System interoperability Group) im Sinne der PHP-Fig wäre doch etwas tolles.
Das Frontend und das Backend (falls man in seiner Applikation eines will) würden weiterhin den jeweiligen Bedürfnissen der Communities entsprechen. Varianz am Markt herrschen.
Nur die Datenhaltung mit all ihren Macken wären aus dem Kopf bzw gemeinsam entwickelt.
Probleme wie Locking, Versionierung, Soft-Deletes, Übersetzungen etc. könnten gemeinsam einmal für alle Systeme gelöst werden (bzw Interfaces und API-Spezifikationen festgelegt werden) und dann mit einer einheitlichen API per JSON/XML/WhatEver abgerufen und vom jeweiligen System verwendet werden. Das System implementiert dann nur die Anzeige und Dinge wie das Caching...
Die Skalierbarkeit steigt enorm.
Habe ich irgendwelche Macken in meinen Überlegungen? Was meint ihr dazu?
Wie gesagt: Ich habe nur überlegt was alles sein könnte. Ob es gut oder schlecht wäre versuche ich nun herauszufinden. Ich habe jetzt auch nicht ewig mit Nachdenken verbracht, es war eher so ein spontaner Einfall dessen Idee mir dann ganz gut gefiel.
Viele Grüße
Paddy